Kap. 8. Wenn in der Heiligen Schrift selbst den verheirateten Frauen die Putzsucht untersagt wird, so gilt dieses Verbot noch viel mehr für die ehelosen.
Wohlhabend nennst du dich und reich. Aber deinem Reichtum tritt Paulus entgegen, und um deinem Putz und Schmuck die richtigen Schranken zu ziehen, gibt er dir mit eigenem Munde Vorschriften: „Die Weiber", sagt er, „sollen sich mit Schamhaftigkeit und Züchtigkeit schmücken, nicht mit geflochtenen Haaren noch mit Gold noch mit Perlen oder mit kostbarem Gewand, sondern, wie es sich geziemt für Weiber, die Keuschheit geloben, durch einen guten Wandel!"1 Auch Petrus stimmt mit eben diesen Vorschriften überein und sagt: „Bei dem Weibe bestehe nicht äußerlicher Schmuck mit Putz oder Gold oder Kleidung, sondern der Schmuck des Herzens!"2 Wenn nun aber jener auch an die Frauen seine Mahnung richtet, die sich doch wegen ihres Putzes gewöhnlich auf ihren Mann hinausreden, um sie in Schranken zu halten und in frommem Gehorsam zur kirchlichen Zucht hinzuleiten, wieviel mehr hat dann eine Jungfrau dies zu beobachten, der keine Entschuldigung für ihren Prunk zu Gebote steht, die nicht ihre Schuld durch eine Lüge auf irgendeinen anderen abwälzen kann, sondern selbst ganz allein dafür verantwortlich bleibt!