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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Hilaire de Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zwölftes Buch

45. Die Bedeutung des Wortes: geboren vor Zeitbeginn, erschaffen vom Zeitbeginn an.

[Forts. v. S. 317 ] Es geht um die Frage, was es heiße, daß Gott vor Zeitbeginn geboren sei, und insbesondere darum, daß er für den Beginn der Wege Gottes und für die Werke erschaffen werde. Denn wo es eine Geburt vor Zeitbeginn gibt, da gibt es die Ewigkeit einer unendlichen Zeugung; wo aber eine Schöpfung vom Zeitbeginn an vorliegt, und zwar für die Wege Gottes und seine Werke, da ist der Gegenstand der Erschaffung den Werken und Wegen angeglichen.

Weil Christus die Weisheit ist, so gilt es zunächst zu sehen, ob er selber der Anfang der Wege Gottes ist. Ich meine, darüber kann kein Zweifel herrschen. Sagt er doch: „Ich bin der Weg” und: „Niemand kommt zum Vater, es sei denn durch mich.”1 Der Weg ist Führer für die Fußgänger, Bahn für die Eiligen, Sicherheit für die Unkundigen und fast ein Lehrer für das, was man nicht weiß, aber ersehnt. Zum Beginn der Wege wird sie also für Gottes Werke erschaffen; denn sie ist der Weg und führt auch zum Vater hin.

Den Sinn dieser Erschaffung gilt es aber zu suchen, die von Zeitbeginn an vorliegt. Denn es ist das Geheimnis letzter Heilsfügung, wodurch er,2 auch im Leib erschaffen, sich als den Weg der Werke Gottes bekannt hat. Für die Wege Gottes wurde er aber von Zeitbeginn an erschaffen; denn er unterwarf sich der sichtbaren Erscheinungsweise eines Geschöpfes und nahm den Stand der Geschöpflichkeit an.


  1. Joh. 14, 6. ↩

  2. der Gottessohn als die Weisheit Gottes. ↩

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Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
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