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Œuvres Tertullien (160-220) De praescriptione haereticorum

Edition Masquer
De Praescriptione Haereticorum

XXXV.

[1] His definitionibus prouocatae a nobis et reuictae haereses omnes, siue quae posterae, siue quae coaetaneae apostolorum, dummodo diuersae, siue generaliter siue specialiter notatae ab eis, dummodo praedamnatae, audeant respondere et ipsae aliquas eiusmodi praescriptiones aduersus nostram disciplinam. [2] Si enim negant ueritatem eius, debent probare illam quoque haeresin esse, eadem forma reuictam qua ipsae reuincuntur, et ostendere simul ubinam quaerenda sit ueritas quam apud illas non esse iam constat. [3] Posterior nostra res non est, immo omnibus prior est. Hoc erit testimonium ueritatis ubique occupantis principatum. [4] Apostolis non damnatur, immo defenditur: hoc erit indicium proprietatis; [5] quam enim non damnant qui extraneam quamque damnarunt, suam ostendunt, ideoque et defendunt.

Traduction Masquer
Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)

35. Kap. Fortsetzung.

Durch die genannten Bestimmungen sind sämtliche Häresien, seien es die später entstandenen, seien es die den Aposteln gleichzeitigen - wenn sie überhaupt nur abweichen - seien es die im allgemeinen, seien es die speziell von diesen gebrandmarkten - wofern sie nur vorher verdammt sind - von uns zum Kampfe herausgefordert und überwunden, und sie mögen nun ihrerseits auch den Versuch machen, mit Prozeßeinreden solcher Art gegen unsere Lehre zu replizieren. Denn, wenn sie deren Richtigkeit in Abrede stellen, so müssen sie beweisen, daß auch unsere Lehre eine nach derselben Methode, durch welche sie widerlegt werden, widerlegte Häresie sei, und zugleich angeben, wo dann nun die Wahrheit, die bei ihnen, wie schon feststeht, nicht ist, eigentlich zu suchen sei. Später entstanden ist unsere Sache nicht, sondern sie ist vielmehr die, welche gegen alle die Priorität behauptet; das ist das Zeugnis der Wahrheit, die überall die erste Stelle einnimmt. Von den Aposteln wird sie keineswegs verworfen, im Gegenteil in Schutz genommen - das ist das Kennzeichen des rechtmäßigen Besitzstandes. Denn, wenn die, welche jede fremdartige Lehre verdammt haben, irgendeine Lehre nicht verdammen, so geben sie dadurch zu erkennen, sie sei die ihrige, und nehmen sie also in ihren Schutz.

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