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Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)
1. Kap. Veranlassung und Tendenz dieser Schrift1. S. 306
Durch die gegenwärtigen Zeitverhältnisse dazu aufgefordert, erhebe ich auch den Mahnruf: Wir dürfen uns über die gegenwärtigen Häresien nicht verwundern, weder darüber, daß sie existieren: denn ihr Erscheinen wurde verkündet, noch darüber, daß der Glaube bei einigen Christen Schiffbruch durch sie leidet: denn sie sind zu dem Ende da, um dem Glauben Versuchungen zu bereiten und ihn eben dadurch auch seine Bewährung finden zu lassen. Daher ist es töricht und gedankenlos, wenn manche daran Anstoß nehmen, daß die Häresien soviel Macht haben. Welche würden sie denn haben, wenn sie nicht existierten?2 Wenn ein Ding überhaupt einmal des Daseins teilhaftig geworden ist, so empfängt es mit dem Zweck, um dessentwillen es da ist, auch die S. 307Wirkursächlichkeit, um derentwillen seine Existenz nötig wurde3.
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bei der Übersetzung wurde die Ausgabe von Rauschen zugrunde gelegt. ↩
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Quantum si non fuissent? Die Erklärer ergänzen zu „quantum“ „valerent“, was durch das vorhergehende: quod tantum haereses wohl gefordert wird. Indes, der Gedanke: welche Macht würden die Häresien denn haben, wenn sie nicht existierten? ist doch sehr trivial. Weit ausdrucksvoller wäre der Gedanke, wenn „quantum“ auf das vorhergehende scandalizantur bezogen wird = Wie großen Anstoß würden sie nehmen, wenn sie nicht existierten, da sie doch vorhergesagt sind. Auch dann schließt sich der folgende Satz: Cum quid etc. gut an. ↩
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Der öfters bei T. ausgesprochene philosophische Grundsatz, daß der Zweckursache in der idealen Ordnung die Wirkursache in der realen Ordnung entspricht. ↩
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The Prescription Against Heretics
Chapter I.--Introductory. Heresies Must Exist, and Even Abound; They are a Probation to Faith.
The character of the times in which we live is such as to call forth from us even this admonition, that we ought not to be astonished at the heresies (which abound) 1 neither ought their existence to surprise us, for it was foretold that they should come to pass; 2 nor the fact that they subvert the faith of some, for their final cause is, by affording a trial to faith, to give it also the opportunity of being "approved." 3 Groundless, therefore, and inconsiderate is the offence of the many 4 who are scandalized by the very fact that heresies prevail to such a degree. How great (might their offence have been) if they had not existed. 5 When it has been determined that a thing must by all means be, it receives the (final) cause for which it has its being. This secures the power through which it exists, in such a way that it is impossible for it not to have existence.