28. Daß Freundschaften, die mit Schwüren eingegangen wurden, nicht fest sein können.
S. b167 Durch viele Erfahrungen ist es oft genug bestätigt, daß Jene, welche ihr Freundschaftsbündniß auf den Grund der Schwüre bauten, die Eintracht durchaus nicht ununterbrochen wahren konnten, sei es nun, daß sie dieselbe nicht aus Verlangen nach Vollkommenheit und auf Geheiß der apostolischen Liebe zu halten versuchten, sondern aus irdischer Liebe und Bedürfniß oder nach dem Zwange des Vertrages; oder sei es, daß jener so schlaue Feind, um sie zu Meineidigen zu machen, sie schneller zum Bruche der Freundschaftsbande drängt. Ganz sicher ist also jene Lehre der klügsten Männer, daß wahre Eintracht und untrennbare Verbindung nur bei gereinigten Sitten und bei Männern von gleicher Tugend und Strebung bestehen können. — Das sprach der gottselige Joseph in geistlicher Unterredung über die Freundschaft und entstammte uns heftiger zur Bewahrung der immerwährenden Bruderliebe.