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Œuvres Jérôme de Stridon (347-420) Zur Erinnerung an die Witwe Marcella. An die Jungfrau Principia. (Epistula 127) (BKV)

9.

In diese ruhige, dem Dienste des Herrn gewidmete Zeit, fiel in unseren Provinzen der Ausbruch eines häretischen Sturmes, der alles aufwirbelte und zu solcher Heftigkeit sich entfachte, daß er weder die Häretiker noch irgendeinen der Gutgesinnten schonte. Und als ob es nicht genügt hätte, hier alles in Aufregung versetzt zu haben, verschlug er auch noch ein mit Schmähungen gefülltes Schiff in den römischen Hafen. Zu der Schüssel fand sich auch bald ein Deckel, und mit Kot beschmutzte Füße kamen in Berührung mit dem reinsten Quell des römischen Glaubens. Kein Wunder, wenn auf den Straßen und auf dem Trödelmarkte ein verkleideter Possenreißer einige Toren auf das Gesäß schlägt, seinen Stock umkehrt und den Beißenden die Zähne zerschmettert, da die vergiftete und schmutzige Lehre zu Rom Anhänger gefunden hatte1 . Damals erschien die schändliche Übersetzung der Bücher περὶ ἀρχῶν; damals trat der Schüler Ὂλβιος auf2 , der seinen Namen mit Recht geführt hätte, wenn er nicht auf einen solchen Lehrmeister gestoßen wäre. Aber es erhob sich dagegen der vernichtende Widerspruch der Unsrigen3 , welcher die ganze pharisäische Gesellschaft in Verwirrung brachte. Da erschien auch unsere Marcella auf dem Plane, nachdem sie sich lange zurückgehalten hatte, um nicht den Anschein zu S. 190erwecken, als handle sie irgendwie aus Eifersucht. Sobald sie aber merkte, wie der durch den Mund des Apostels gelobte Glaube bei sehr vielen Schiffbruch litt, so daß sogar Priester und einige Mönche, vor allem aber Laien der Irrlehre zustimmten, wie man weiterhin über die Gutmütigkeit des Papstes4 , der die anderen nach sich selbst beurteilte, spottete, da widersprach sie öffentlich; denn sie wollte lieber Gott als den Menschen gefallen5 .


  1. Hieronymus hat die origenistischen Streitigkeiten im Auge. Der „Deckel“ ist Rufin, von dem auch er angegriffen wurde. An seine leidenschaftlichen Auseinandersetzungen mit diesem wollen die etwas drastischen Bemerkungen erinnern. ↩

  2. Ὂλβιος ist identisch mit Makarius [glückselig]. So hieß der Schüler des Rufin, dem dieser die Übersetzung der Bücher περὶ ἀρχῶν gewidmet hatte. ↩

  3. Pammachius, Oceanus, Marcella. ↩

  4. Siricius [384-399]. ↩

  5. Gal. 1, 10. ↩

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Zur Erinnerung an die Witwe Marcella. An die Jungfrau Principia. (Epistula 127) (BKV)

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