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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 23

Dritter Artikel. An Kindesstatt angenommen zu werden, ist eigen der vernünftigen Kreatur.

a) Auch die vernunftlose Kreatur kann adoptiert werden. Denn: I. Job heißt es (38, 28.): „Wer ist der Vater des Regens und
wer hat die Tautropfen gezeugt?“ Das sind aber vernunftlose Kreaturen. II. Kraft der Adoption wird man Gottes Kind genannt. Dies
kommt aber im eigentlichen Sinne den Engeln zu, nach Job 1.: „An einem
Tage standen die Söhne Gottes vor dem Herrn.“ Also nicht jeder vernünftigen Kreatur ist es eigen, adoptiert zu werden; z. B. nicht dem Menschen. III. Was einer Natur eigen ist, kommt allen jenen zu, welche diese
Natur haben. Nicht aber alle Menschen werden von Gott an Kindesstatt
angenommen. Auf der anderen Seite sind die Kinder Gottes Erben Gottes, nach Röm. 8. Am Erbe Gottes teilnehmen aber kann nur die vernünftige Kreatur.

b) Ich antworte, die Adoptiv-Gotteskindschaft sei eine Ähnlichkeit
der natürlichen. Nun geht der Sohn Gottes vom Vater aus als vernünftiges Wort und bleibt in aller Einheit im Vater. Diesem Worte also
kann etwas in dreifacher Weise ähnlich werden: 1. gemäß dem Charakter
der Form, aber nicht gemäß der Vernünftigkeit; wie das Haus außen
der im Künstler bestehenden Form ähnlich, aber nicht selber vernünftig ist;
und so sind alle Kreaturen dem göttlichen Worte ähnlich, da sie durch das
Wort gemacht sind; — 2. gemäß der Form und der Vernünftigkeit;
wie die im Geiste des Schülers erzeugte Wissenschaft ähnlich ist der im
Lehrer befindlichen; und so ist die vernünftige Kreatur m ihrer Natur dem
„Worte“ ähnlich; — 3. gemäß der Einheit des „Wortes“ mit dem
Vater; was geschieht durch die Gnade und die heilige Liebe; wie der Herr
betet Joh. 17.: „Sie seien eins in uns, wie auch wir eins sind;“ und
solche Verähnlichung vollendet den Charakter der Gotteskindschaft, da denin dieser Weise ähnlichen das ewige Erbe gebührt. An Kindesstatt von Gott angenommen zu werden also kommt nicht jeder vernünftigen Kreatur zu, sondern nur derjenigen, in welcher die heilige Liebe sich findet, „die da ausgegossen ist in unseren Herzen durch den heiligen Geist“ (Röm. 5.). Deshalb heißt Röm. 6. der heilige Geist: der Geist der Gotteskindschaft.

c) I. Auf Grund der Erschaffung wird Gott als Vater der vernunftlosen Kreatur bezeichnet. II. Die Engel werden vorzugsweise „Söhne Gottes“ genannt, weil
sie zuerst den Charakter der Gotteskindschaft empfingen; nicht weil ihrer
Natur er in höherem Grade eigen wäre. III. Die Gotteskindschaft ist keine der Natur folgende Eigenheit,
sondern sie entspricht der Gnade, deren die vernünftige Natur fähig ist.
Also braucht sie nicht allen vernünftigen Wesen zuzukommen; aber alle vernünftigen Wesen sind derselben fähig.

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