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Œuvres Geschichte Gross-Armeniens
Zweites Buch: Geschichte der mittleren Zeit unserer Vorfahren.

63. Der Bagratunier Trdat und die Benennungen seines ersten Geschlechtes.

Ein gewisser Trdat aus dem Volke der Bagratunier, ein Sohn der Sembatuhi, der Tochter des tapfem Sembat, war ein beherzter und starker Mann, aber klein von Gestalt und hässlich von Ansehen. Diesen vermählte der König Tiran mit seiner Tochter Eraneak. Diese hasste ihren Mann Trdat und brachte jeden Tag in Betrachtung und Murren zu, indem sie sich beklagte, dass sie die Schöne mit einem Hässlichen, sie die edel Geborne mit Einem von niedriger Herkunft zusammen wohnen müsse. Trdat darüber erzürnt schlägt sie eines Tages heftig, S. 122 reisst ihr die blonden Haare, rupft ihr die Haarlocken ans und befiehlt dann, sie hinauszuschleppen und aus dem Zimmer zu werfen. Er selbst ging rebellisch in die festen Gegenden der Meder. Als er in das Gebiet der Siunier gelangt, kommt ihm die Nachricht vom Tode des Tiran; als er das gehört hat, bleibt daselbst.

Es geschah eines Tages, dass ihn Bakur, der Chef der Siunier, zum Abendmahle einlud. Als Trdat in der Freude des Weines ein Weib sah, welches sehr schön war und zum Saitenspiele sang, Namens Nasinik, entbrannte er vor Begierde und sagte zu Bakur: „Gib mir diese Sängerin.“ Dieser sagte: „Ich gebe sie dir nicht, denn sie ist meine Concubine.“ Jedoch Trdat legte Hand an das Weib und zog sie zu sich auf das Sopha; er war vernunftlos wollüstig, wie ein junger Mensch, der ohne Rücksicht seine Lust befriedigt. Bakur darüber eifersüchtig erhob sich um sie ihm zu entreissen. Aber Trdat sprang auf, benutzte eine Blumenvase als Waffe und trieb die Gäste aus dem Zimmer. Da konnte man einen neuen Odysseus sehen, der die Freier der Penelope vertrieb, oder auch den Streit der Lapithen und der Centauren auf der Hochzeit des Pirithous. Als er nach Hause gekommen war, stieg er sofort mit der Concubine zu Pferd und ritt nach Sper. Es wäre überflüssig für mich diese That des leidenschaftlichen Mannes in der Erzählung zu verfolgen.

Wisse aber, dass, als das Volk der Bagratunier das Gesetz der Väter verlassen hatte, es sofort auch barbarische Namen aufnahm, Biurat, Sembat und derartige Benennungen, nach Aufgabe der alten Namen, deren sie sich vor Ablegung derselben bedienten, wie Bagadia, Tubia, Senekbia, Asud, Saphatia, Wasaria, Enanos. Mir scheint auch Bagarat, wovon ihre jetzige Benennung Bagratunier kommt, Eins zu sein mit Bagadia und Asud mit Aschot, ebenso Wasaria mit Waros, Schambat mit Sembat.

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