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38. Indem er dieses uns nachdrücklich lehrte und durch viele Beweise uns davon überzeugte, erwarb er sich selbst großen Ruhm der Tugend, wurde aber auch von den Ungelehrigen beneidet, wie schon die Gerechten und Philosophen vor ihm; denn die Gerechten sind den Ungerechten verhaßt. 39. Wie es auch ein Wort ist, daß Toren ungerecht sprechen: Lasset uns den Gerechten binden, weil er uns unangenehm ist. 40 Auch bei den Griechen sagt einer, wie wir hören: Der Gerechte, sagt er, wird gegeißelt, gefoltert, gefesselt, an beiden Augen geblendet, zuletzt, nachdem er alles Üble erlitten hat, gekreuzigt werden. 41. Wie daher die athenischen Ankläger gegen Sokrates ein ungerechtes Urteil abgaben, nachdem sie auch das Volk gegen ihn aufgebracht hatten, so haben auch über unsern Lehrer und Erlöser einige von den Verruchten ihr Urteil abgegeben, nachdem sie ihn gefesselt hatten, wie auch gegen die Propheten, die vieles Treffliche über den Mann geweissagt hatten, daß ein solcher kommen werde, in allem gerecht und tugendhaft, der allen Menschen Wohltaten erweisen und sie zum Zwecke der Tugend anleiten werde, den Gott aller zu verehren, den wir zuerst ehren, weil wir seine heiligen Gebote kennen gelernt haben, die wir nicht kannten, und wir sind nicht im Irrtum. 42. Und wenn das ein Irrglaube ist, wie ihr meint, S. 327 die Ansicht, die Seele sei unsterblich und es gebe nach dem Tode ein Gericht und eine Belohnung der Tugend in der Auferstehung und Gott sei der Richter, so werden wir gerne diese Täuschung hinnehmen, durch die wir am meisten das tugendhafte Leben kennen gelernt haben in der Erwartung der zukünftigen Hoffnung, wenn wir auch das Gegenteilige leiden.
