Einleitung
S. 225 Ephräms sechsundfünfzig syrische Gesänge gegen die Ketzer finden sich am Ende des II. syrisch-lateinischen Bandes der römischen Ausgabe. Sie sind in verschiedenen Versmaßen verfaßt. Als Muster poetischer Schönheit kann man im Ganzen genommen sie freilich nicht ansehen, aber als ernste strenge Satiren gegen die Irrlehrer haben sie theilweise auch dichterischen Werth, indem sie den Frevel und Unsinn der Glaubensfeinde oft mit sehr starken, lebenden Zügen darstellen. Es sind natürlich die Ketzer seiner und der nächsten Vorzeit, gegen die der hl. Vater die Pfeile einer Glaubenskraft schleudert, und die er mit dem Schwerte Wortes Gottes niederwirft: Arianer, Gnostiker, Manichäer, Astrologen und Fatalisten. Für eine Zeit, wie die unsere, worin besonders die Gottheit Jesu bekämpft wird, sind vorzüglich jene Gesänge zu beachten, worin die göttliche Natur und Wesenheit des Heilandes als wahren Gotteslohnes bewiesen wird.
S. 226 Von nun an will ich, so Gott will, an die Auswahl von Ephräms ascetischen Schriften aus den drei griechisch-lateinischen Foliobänden der römischen Ausgabe geh'n, damit die Freunde seiner Werke ihn als Geisteslehrer kennen lernen. Als solcher hatte er ja den gefeiertsten Namen als sicherer Führer zu christlicher Tugend und Vollkommenheit.
Der Übersetzer.