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Works Tertullian (160-220) De resurrectione carnis Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)

10. Cap. Die hl. Schrift räumt ihm bei allem Tadel seiner Schwachheit doch auch Vorzüge ein.

Man klammert sich immer an die Schriftstellen an, worin das Fleisch getadelt wird, halte auch die fest, worin es, gerühmt wird. Wenn es manchmal heruntergesetzt wird, so beachtet man das; mach' die Augen auch dann auf, wenn es erhoben wird. „Alles Fleisch ist nur Heu“.1 Aber nicht bloss diesen Ausspruch thut Isaias, sondern auch den, „dass alles Fleisch das Heil Gottes sehen wird“.2 Man merkt sich, wie in der Genesis Gott sagt: „Mein Geist wird nicht in diesen Menschen bleiben, weil sie Fleisch sind“.3 Aber man hört aus dem Munde Joëls auch: „Ich will von meinem Geiste über alles Fleisch ausgiessen“.4 Auch des Apostels Schreibart sollte man nicht bloss von der Seite kennen, wo er das Fleisch so oft herabdrückt. Denn wenn er auch in Abrede stellt, dass irgend etwas Gutes in seinem Fleische wohne,5 obschon er behauptet, dass die, welche im Fleische sind, Gott nicht gefallen können,6 weil es gegen den Geist gelüste,7 und wenn er noch manche andere Aussprüche der Art hinstellt, wodurch zwar nicht der Substanz des Fleisches, sondern dessen Werken die Ehre entzogen wird, so werden wir auf der andern Seite doch wieder sagen müssen, dass dem Fleische im eigentlichen Sinne kein Vorwurf gemacht werden dürfe, als nur zum Zweck der Beschämung der Seele, welche sich der Dienste des Leibes bedient. Jedoch in eben jenen Briefen heisst es auch, dass Paulus die Male Christi an seinem Körper trage,8 unsern Leib, als den Tempel Gottes,9 zu beflecken verbiete, unsere Körper zu Gliedern Christi10 mache, und er ermahnt, in unserm Leibe Gott zu verherrlichen und zu tragen?11 Wenn die schmachvollen Seiten des Fleisches dessen Auferstehung verwehren, warum sind es nicht seine erhabenen Seiten, die sie wiederbringen? Denn es ist Gottes viel angemessener, das, was er verworfen hat, manchmal wieder zum Heil zurückzuführen, als das, was auch nur irgend einmal seinen Beifall hatte, dem Verderben preiszugeben.


  1. Is. 40, 7. ↩

  2. Is. 40, 5. ↩

  3. I. Mos. 6, 3. ↩

  4. Joël 3, 7. ↩

  5. Röm. 7, 18. ↩

  6. Röm. 8, 8. ↩

  7. Gal. 5, 17. ↩

  8. Gal. 6, 7. ↩

  9. I. Kor. 3, 16. ↩

  10. I. Kor. 6, 15. ↩

  11. I. Kor. 6, 20. ↩

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