48. Kap. Kehret zur Bruderliebe und Gerechtigkeit zurück!
1. Schleunig wollen wir daher diesen Missstand beseitigen und niederfallen vor dem Herrn und unter Tränen ihn anflehen, dass er in Gnaden sich versöhne mit uns und uns zurückbringe zu dem erhabenen heiligen Wandel gegenseitiger Bruderliebe. 2. Denn das ist eine Pforte der Gerechtigkeit, die geöffnet ist zum Leben, gemäß dem Schriftwort: „öffnet mir Tore der Gerechtigkeit; ich will eintreten durch sie und lobsingen dem Herrn. 3. Das ist das Tor des Herrn: Gerechte sollen durch dasselbe einziehen“1. 4. Obgleich Tore offen stehen, so ist das Tor der Gerechtigkeit das S. 58 Tor Christi; selig sind alle, die durch dieses eingehen und die geraden Weges wandeln „in Heiligkeit und Gerechtigkeit“2 , indem sie unbeirrt alles vollbringen. 5. Mag einer gläubig sein, mag einer tüchtig sein, Weisheit zu reden, mag einer verstehen die Reden zu unterscheiden, mag einer heilig sein in (seinen) Werken, 6. er muss eben um so demütiger sein, je mehr er sich erhaben dünkt, und er muss das suchen, was allen gemeinsam, nicht ihm allein nützlich ist.
