3. Kap. Das jüdische Fasten ist nicht vollwertig.
1. Er sagt aber ein anderes Mal hierüber zu ihnen: „Wozu fastet ihr mir, spricht der Herr, so dass heute im Geschrei eure Stimme vernommen wird? Nicht dieses Fasten habe ich mir erkoren, spricht der Herr, nicht einen Menschen, der seine Seele schwächt. 2. Auch nicht, wenn ihr euren Nacken krümmtet wie einen Kreis, wenn ihr einen Sack anziehen und auf Asche euch betten würdet, auch dann sollt ihr es nicht ein wohlgefälliges Fasten nennen“1. 3. Zu uns aber sagt er: „Siehe, das ist das Fasten, das ich mir erkoren habe, spricht der Herr. Löse jede Fessel der Ungerechtigkeit, löse auf die Schlingen erzwungener Verträge, entlasse Verwundete in Freiheit und zerreiße jede ungerechte Verschreibung. Brich Hungrigen dein Brot, und wenn du einen nackt siehst, den bekleide. Obdachlose führe in dein Haus, und wenn du einen Niedrigen siehst, so sollst du ihn nicht verachten, auch keinen von den Hausgenossen aus deinem Samen. 4. Dann wird mit dem Morgenstrahl hervorbrechen dein Licht, und deine Gewänder werden schnell aufleuchten, und vor dir herziehen wird die Gerechtigkeit, und Gottes Herrlichkeit wird dich umgeben. 5. Dann wirst du rufen, und Gott wird auf dich hören; wenn du noch redest, wird er schon sprechen: Siehe hier bin ich; wenn du ablegst von dir die Fesseln, das Handerheben, die mürrischen Reden und wenn du dein Brot von Herzen dem Hungernden S. 79 gibst und einer niedergebeugten Seele dich erbarmst“2. 6. So hat also, Brüder, der Langmütige in der Voraussicht, dass in Herzenseinfalt glauben werde das Volk, das er in seinem Geliebten (= Christus) bereitet hat, uns im voraus über alles unterrichtet, damit wir nicht wie Proselyten zerschellen an ihrem Gesetze.