8.
1. Kommen wir jetzt auch wieder zu den Griechen, um zu sehen1, was sie für eine Anschauung von [dem wahren] Gott haben. 2. Da nun die Griechen weiser2 sind3 als die Barbaren, haben sie mehr als die Barbaren geirrt, indem sie viele erdichtete Götter, teils männliche, teils weibliche einführten4, so daß unter ihren Göttern welche erfunden wurden als Ehebrecher5 und Mörder6, als eifersüchtig7 und neidisch, als zornig und hitzig, als Vater-8 und Brudermörder, als Diebe9 und Räuber10. 3. Und gewisse, sagen sie, waren hinkend11 und krüppelhaft12, andere Zauberer13, manche rasten14, andere spielten Zither15, einige streiften auf den Bergen umher16, etliche starben (eines natürlichen Todes), andere wurden vom Blitz S. 36 erschlagen17, welche wurden sogar Menschen dienstbar, einige flohen18, andere wurden von Menschen gestohlen, gewisse gar [von Menschen] beweint19 und beklagt. Einige sollen zum Hades hinabgestiegen20, andere durchbohrt worden sein. 4. Gewisse verwandelten sich in Tiergestalt21, um mit dem Geschlecht sterblicher Weiber Ehebruch zu treiben; einige mußten sich wegen Beilagers mit Männlichen22 schmähen lassen23. Von andern heißt es, daß sie mit ihren Müttern, Schwestern24 und Töchtern verheiratet waren. Auch behaupten sie von ihren Göttern, daß sie mit Menschentöchtern Ehebruch trieben und von diesen ein gewisses Geschlecht geboren wurde, das selbst auch sterblich war. Und von einigen (Göttinnen) behaupten sie, daß sie wegen (ihrer) Schönheit (miteinander) in Streit gerieten und vor Menschen zu Gericht erschienen.
5. Gottloses, lächerliches und albernes Gerede, o Kaiser, haben also die Griechen über ihre Götter und über sich selbst aufgebracht, wenn sie solche Götter nannten, die keine sind. 6. Und daher nahmen die Menschen jeweils Anlaß, Ehebruch und Unzucht zu treiben, zu rauben und alles Böse, Häßliche und Scheußliche zu verüben. Denn wenn ihre sogenannten25 Götter all das oben Beschriebene verübt haben, um wieviel mehr werden es die Menschen tun, die an eben die glauben, die solches verübten. Ja infolge dieses gottlosen Irrtums kamen über die Menschen langwierige Kriege, große Hungersnöte26, bittere Gefangenschaft27 und vollständige Entblößung. Ja sie müssen dulden, und all das S. 37 bricht einzig aus diesem Grunde über sie herein. Und während sie’s erdulden, merken sie nicht in ihrem Sinn, daß ihnen dies ob ihres Irrtums widerfährt28.
erkennen S. ↩
Vgl. 1Kor. 1,22. Vgl. XIII 2. ↩
sein wollen, sind sie ärgere Toren geworden (Röm. 1,22) als die Chaldäer G. Vgl. Br. a. Diogn. 3,3. ↩
- (Sklaven) aller möglichen Leidenschaften und Verüber verschiedener Missetaten G.
Vgl. IX 6.9; X 7; XI 3. ↩
X 9. ↩
XI 1. ↩
IX 4.8 f. ↩
X 3. ↩
X 8; XI 6. ↩
X 1 f. ↩
X 3f. ↩
X 3. ↩
IX 3; X 8.9. ↩
XI 1. ↩
XI 2. ↩
X 5 f. ↩
X 8. ↩
trauerten G; vgl. XI 3.5. ↩
XI 3. ↩
IX 6 f. ↩
Vgl. IX 7 Ende, 8 f. ↩
So die HS; vielleicht aber zu lesen: befleckten sich durch B. m. M. ↩
Vgl. IX 8. ↩
Vgl. 1Kor. 8,5. ↩
- und Metzeleien G.
1Klem. 3,2. ↩
Vgl. Weish. 14,22 ff. ↩
