• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Justin Martyr (100-165) Apologia (secunda) Zweite Apologie (BKV)

9. Zwei Einwendungen gegen die Höllenstrafen.

Damit aber niemand das nachspreche, was die vermeintlichen Philosophen einzuwenden pflegen, daß es nur Prahlerei und Schreckmittel sei, wenn wir von der Bestrafung der Ungerechten in ewigem Feuer sprechen, und daß wir verlangen, die Menschen sollten aus Furcht tugendhaft leben und nicht, weil es schön und beglückend sei, so will ich kurz darauf antworten. Wenn jene unsere Behauptung nicht zutrifft, so gibt es entweder keinen Gott, oder, wenn es einen gibt, kümmert er sich nicht um die Menschen; Tugend und Laster sind dann leere Worte und die Gesetzgeber bestrafen dann, wie wir schon sagten (c. 6), mit Unrecht die Übertreter ihrer guten Anordnungen. Aber da weder diese ungerecht sind noch ihr Vater, der durch den Logos dasselbe zu tun lehrt, was er selbst tut, so sind auch die, welche diesen folgen, nicht ungerecht. Sollte aber jemand die Verschiedenheit der menschlichen Gebräuche geltend machen und sagen, bei den einen Menschen gelten gewisse Dinge als löblich, die bei anderen als schimpflich betrachtet werden, gewisse Dinge aber als schimpflich, die bei anderen hinwiederum als löblich angesehen werden, so mag er hören, was wir hierüber zu sagen haben. Einerseits wissen wir, daß die bösen Engel Gebräuche eingeführt haben, die ihrer eigenen Bosheit entsprechen; andererseits erweist die rechte Vernunft nicht alle Lehrmeinungen und Satzungen, an die sie herantritt, als gut1, sondern die einen als schlecht, die andern als gut. Darum will auch ich solchen Leuten Gleiches oder S. 150 Ähnliches und, wenn es nötig ist, sogar in größerer Ausführlichkeit antworten. Für jetzt aber kehre ich zu meinem Gegenstande zurück.


  1. Andere, wie Maranus und Otto, übersetzen: „Anderseits erklärte der rechte Logos bei seinem Auftreten nicht alle Lehrmeinungen“ u. s. w.; aber das Präsens ἀποδείκνυσι [apodeiknysi] spricht gegen sie und ebenso ἀρθὸς λόγος [arthos logos] (ohne Artikel); gemeint kann nur „die rechte Vernunft“ sein, vgl. ap. I 2: ὁ σώφρων λόγος [ho sōphrōn logos]. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (35.04 kB)
  • epubEPUB (22.67 kB)
  • pdfPDF (83.07 kB)
  • rtfRTF (44.40 kB)
Editions of this Work
Apologia secunda Compare
Translations of this Work
Deuxième Apologie Compare
The Second Apology of Justin for the Christians Addressed to the Roman Senate Compare
Zweite Apologie (BKV)
Commentaries for this Work
Introductory Note to the Writings of Justin Martyr

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy