2. Lächerlichkeit des Götzendienstes.
Es scheint mir nämlich lächerlich, daß Holzschneider, Bildhauer, Maler, Erzgießer Götter bilden, malen, schnitzen, gießen und überhaupt verfertigen, sie aber, da sie aus ihrer Hand kommen, als nichtig ansehen. Werden sie aber für einen sogenannten Tempel oder für ein Haus angekauft, dann opfern ihnen nicht nur die Käufer, sondern auch die Verfertiger und Verkäufer desselben kommen mit Eifer und großem Aufwand von Opfern und Spenden herbei, um sie anzubeten und halten sie jetzt für Götter, ohne daran zu denken, daß sie gerade noch solche Dinge sind, wie sie waren, als sie S. 27 von ihnen verfertigt wurden, nämlich Stein, Erz, Holz, Farbe oder ein anderer Stoff. Dies passiert aber auch euch, die ihr die Geschichten und Geschlechtsregister der sogenannten Götter leset. Wenn ihr nämlich auf ihre Zeugung kommet, denkt ihr sie als Menschen; gleich darauf aber nennt ihr sie Götter und verehrt sie als solche, ohne zu denken und zu sehen, daß sie, so wie ihr gelesen habt, geborene Menschen sind.
