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Gegen Celsus (BKV)
69.
Es entspricht seiner ganzen Anschauung, wenn Celsus beifügt: "Seine Natur völlig zu ändern, ist die schwierigste Sache von der Welt. Wir aber wissen, dass alle vernünftigen Seelen ihrer "Natur" nach gleich sind, und behaupten, dass keine von ihnen böse war, als sie aus der Hand des Schöpfers aller Dinge hervorging, dass aber viele Menschen durch Erziehung, durch Verkehr und durch schlechte Reden in solchem Grade verdorben werden, dass die Sünde in einigen sogar gleichsam zur andern Natur wird. S. 283 Deshalb glauben wir, dass es für das göttliche Wort nicht nur nicht unmöglich, sondern nicht einmal besonders schwierig ist, diese zur Natur gewordene Verdorbenheit zu heben, wenn man nur das eine zugesteht, dass wir uns dem über allen waltenden Gott vertrauensvoll hingeben und alles tun müssen in der Absicht, ihm wohlzugefallen, bei welchem die Worte des Dichters nicht zutreffen: "Gleicher Ehre genießt der Schlechte, und gleicher der Edle; Gleich auch stirbt der Träge dahin, und wer vieles getan hat."1
Ist aber dieses "Anderswerden" für manche eine "sehr schwierige Sache", so muß die Ursache davon in ihrer eigenen Überzeugung gefunden werden, die sich die Tatsache anzuerkennen scheut, dass der allmächtige Gott für jeden ein gerechter Richter über alles das sein wird, was er im Leben getan hat. Denn auch bei den Dingen, die sehr schwierig und - um einen starken Ausdruck zu gebrauchen - nahezu unmöglich zu sein scheinen, vermag guter Wille, verbunden mit Übung, nicht wenig. Oder vermag ein Mensch, der Lust dazu hat, infolge von Übung und Aufmerksamkeit auf einem mitten durch das Theater in der Höhe ausgespannten Seile zu gehen und dabei noch große und schwere Lasten zu tragen, sollte aber, trotzdem er den Willen hat, nicht imstande sein, tugendhaft zu leben, wenn er auch früher sehr schlecht gewesen ist? Man beachte doch, ob man mit solchen Behauptungen nicht vielmehr der Schöpfernatur, die das vernünftige Wesen ins Dasein gerufen hat, Vorwürfe macht als dem Geschaffenen, wenn man die Natur des Menschen als fähig für so schwierige und keineswegs nutzbringende Dinge, aber als unfähig für die Erwerbung der eigenen Seligkeit darstellt. Aber dies genügt für die Worte des Celsus: "Denn seine Natur völlig zu ändern, ist die schwierigste Sache von der Welt."
Er fährt dann fort: "Die Sündlosen aber haben Anteil an einem besseren Leben", ohne jedoch anzugeben, wer nach seiner Meinung S. 284 "sündlos" ist, ob der von Anfang an "Sündlose" oder der, welcher es infolge seiner Umwandlung geworden ist. Einen, der es von Anfang an ist, kann es nicht geben; solche, die es nach ihrer Umwandlung und nach ihrer Annahme der Heilslehre geworden sind, werden sich nur selten finden. Sie sind es auch nicht zu der Zeit, da sie den Glauben annehmen; denn ohne den Glauben, und zwar ohne den vollkommenen Glauben, kann kein Mensch "sündlos" werden.
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Homer, Il. IX 319. 320. ↩
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Contra Celsum
69.
Καὶ ὁ μὲν Κέλσος φησὶ τὰ ἀκόλουθα ἑαυτῷ ἐπιφέρων ὅτι φύσιν ἀμεῖψαι τελέως παγχάλεπον. Ἡμεῖς δέ, μίαν φύσιν ἐπιστάμενοι πάσης λογικῆς ψυχῆς καὶ μηδεμίαν φάσκοντες πονηρὰν ὑπὸ τοῦ κτίσαντος τὰ ὅλα δεδημιουργῆσθαι, γεγονέναι <δὲ> πολλοὺς κακοὺς παρὰ τὰς ἀνατροφὰς καὶ τὰς διαστροφὰς καὶ τὰς περιηχήσεις, ὥστε καὶ φυσιωθῆναι ἔν τισι τὴν κακίαν, πειθόμεθα ὅτι τῷ θείῳ λόγῳ ἀμεῖψαι κακίαν φυσιώσασάν ἐστιν οὐ μόνον οὐκ ἀδύνατον ἀλλὰ καὶ οὐ πάνυ χαλεπόν, ἐπὰν μόνον παραδέξηταί τις ὅτι πιστεύειν δεῖ ἑαυτὸν τῷ ἐπὶ πᾶσι θεῷ καὶ πάντα πράττειν κατ' ἀναφορὰν τοῦ ἀρέσκειν ἐκείνῳ· παρ' ᾧ οὐκ ἔστιν
Ἐν δὲ ἰῇ τιμῇ ἠμὲν κακὸς ἠδὲ καὶ ἐσθλός·
οὐδὲ
Κάτθαν' ὁμῶς ὅ τ' ἀεργὸς ἀνὴρ ὅ τε πολλὰ ἐοργώς. Εἰ δὲ καί τισι πάνυ χαλεπόν ἐστι τὸ μεταβάλλειν, τὴν αἰτίαν λεκτέον εἶναι περὶ τὴν συγκατάθεσιν αὐτῶν, ὀκνοῦσαν παραδέξασθαι τὸν ἐπὶ πᾶσι θεὸν εἶναι ἑκάστῳ δίκαιον κριτὴν περὶ πάντων τῶν ἐν τῷ βίῳ πεπραγμένων. Μέγα γὰρ δύναται καὶ πρὸς τὰ δοκοῦντα εἶναι χαλεπώτατα καί, ἵνα καθ' ὑπερβολὴν ὀνομάσω, ἐγγύς που ἀδύνατα προαίρεσις καὶ ἄσκησις. Ἢ βουληθεῖσα ἀνθρωπίνη φύσις ἐπὶ κάλου βαίνειν, τεταμένου διὰ μέσου τοῦ θεάτρου ἐν μετεώρῳ, καὶ μετὰ τοῦ φέρειν τοσαῦτα καὶ τηλικαῦτα βάρη δεδύνηται τῇ ἀσκήσει καὶ τῇ προσοχῇ τὸ τοιοῦτο ποιῆσαι· βουληθεῖσα δὲ κατ' ἀρετὴν βιῶσαι ἀδυνάτως ἔχει, κἂν ᾖ πρότερον φαυλοτάτη γεγενημένη; Ἀλλ' ὅρα μή ποτε ὁ τὰ τοιαῦτα λέγων τῇ δημιουργῷ τοῦ λογικοῦ ζῴου φύσει ἐγκαλεῖ μᾶλλον ἢ τῷ γεγενημένῳ, εἰ πρὸς μὲν τὰ οὕτω χαλεπὰ οὐδαμῶς ὄντα χρήσιμα πεποίηκε δυνατὴν τὴν τοῦ ἀνθρώπου φύσιν, ἀδύνατον δὲ πρὸς τὴν ἰδίαν μακαριότητα. Ἀλλὰ γὰρ ἀρκεῖ καὶ ταῦτα πρὸς τὸ φύσιν γὰρ ἀμεῖψαι τελέως παγχάλεπον.
Ἑξῆς δέ φησιν ὅτι οἱ ἀναμάρτητοι βελτίους κοινωνοὶ βίου, μὴ σαφηνίσας, τίνας φησὶ τοὺς ἀναμαρτήτους, πότερον τοὺς ἀρχῆθεν ἢ τοὺς ἐκ μεταβολῆς. Οἱ μὲν οὖν ἀρχῆθεν ἀδύνατοι, οἱ δ' ἐκ μεταβολῆς σπανίως εἰσὶν εὑρισκόμενοι, οἵτινες ἐκ τοῦ προσεληλυθέναι λόγῳ σῴζοντι τοιοῦτοι γίνονται. Οὐχὶ δὲ τοιοῦτοι ὄντες τῷ λόγῳ προσέρχονται· χωρὶς γὰρ λόγου καὶ ταῦτα τελείου ἀμήχανον ἀναμάρτητον γενέσθαι ἄνθρωπον.