Übersetzung
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Gegen Celsus (BKV)
86.
Im folgenden strengt sich Celsus an, das Menschengeschlecht gleichsam noch mehr zu erniedrigen und den unvernünftigen Tieren ganz gleichzumachen. Da er nun nichts beiseite lassen will, was nach den Berichten über die unvernünftigen Tiere deren Vorrang zu erweisen scheint, so behauptet er, dass sich bei einigen von ihnen auch Kenntnis „der Zauberei“ fände, so dass die Menschen nicht einmal in diesem Punkte sich besonders rühmen und vor den unvernünftigen Tieren etwas voraus haben dürften. Das sind seine Worte: „ Wenn sich aber die Menschen auch etwas auf ihre Zauberkunst einbilden, so verstehen sich doch die Schlangen und Adler hierauf noch besser. Jedenfalls kennen diese viele Gegenmittel wider Vergiftung und Krankheiten und auch die Heilkräfte gewisser Steine, mit denen sie ihre Jungen heilen, sind ihnen bekannt. Wenn die Menschen solche Steine antreffen, so glauben sie einen wunderbar großen Besitz zu haben“ Zuerst weiß ich nun nicht, wie er dazu gekommen ist, die Kenntnis natürlicher „Heilmittel“, welche die Tiere der Erfahrung oder einem gewissen natürlichen Wahrnehmungsvermögen verdanken, als „Zauberkunst“ zu bezeichnen; denn mit dieser Bezeichnung ist sonst gewöhnlich eine andere Bedeutung verbunden. Vielleicht will er als Epikureer die ganze Ausübung solcher Künste unvermerkt herabsetzen, da sie nach seiner Meinung nur in der Ankündigung der Gaukler vorhanden sind. Doch wir wollen ihm zugestehen, dass die Menschen, mögen sie nun Zauberer sein oder nicht, sich auf die S. 411 Kenntnis solcher Dinge etwas zugute tun; wie können denn aber „die Schlangen hierin noch mehr verstehen als die Menschen“? Denn wenn sie sich des Fenchels bedienen, um ihre Sehkraft und die Beweglichkeit ihrer Gliedmaßen zu erhöhen, so verdanken sie diese natürliche Fähigkeit nicht einer Überlegung, sondern nur ihrer körperlichen Beschaffenheit. Die Menschen dagegen kommen zu solcher Erkenntnis nicht wie die Schlangen bloß durch natürliche Anlage, sondern teils durch Erfahrung, teils durch Vernunft, manchmal aber infolge von Überlegung und mit Hilfe der Wissenschaft. Und wenn auch „Adler“ den sogenannten Adlerstein gefunden haben und ihn in ihr Nest tragen, um die Jungen dort gesund zu erhalten, warum sind sie dann „weise“ und „weiser als die Menschen“, die durch Erfahrung das den Adlern gegebene natürliche Hilfsmittel mittelst Überlegung gefunden und mit Verstand gebraucht haben?
Edition
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Contra Celsum
86.
Ἑξῆς δὲ τούτοις ὡσπερεὶ ἐπὶ πλεῖον καταβιβάσαι ἀγωνιζόμενος τὸ τῶν ἀνθρώπων γένος καὶ ἐξομοιῶσαι τοῖς ἀλόγοις καὶ μηδὲν ὅ τι καταλιπεῖν θέλων τῶν ἐν τοῖς ἀλόγοις ἱστορουμένων ἐμφαινόντων τὸ μεῖζον, καὶ τὰ τῆς γοητείας φησὶν εἶναι καὶ ἔν τισι τῶν ἀλόγων· ὡς μηδ' ἐπὶ τούτῳ τοὺς ἀνθρώπους ἐξαιρέτως σεμνύνεσθαι μηδὲ θέλειν ἔχειν τὴν πρὸς τὰ ἄλογα ὑπεροχήν· καί φησι ταῦτα· Εἰ δέ τι καὶ ἐπὶ γοητείᾳ φρονοῦσιν ἄνθρωποι, ἤδη καὶ κατὰ τοῦτο σοφώτεροι ὄφεις καὶ ἀετοί· πολλὰ γοῦν ἴσασιν ἀλεξιφάρμακα καὶ ἀλεξίκακα καὶ δὴ καὶ λίθων τινῶν δυνάμεις ἐπὶ σωτηρίᾳ τῶν νεοσσῶν, οἷς ἂν ἐπιτύχωσιν ἄνθρωποι, θαυμαστόν τι κτῆμα ἔχειν νομίζουσι. Καὶ πρῶτόν γε οὐκ οἶδ' ὅπως τὴν τῶν ζῴων περὶ τὰ φυσικὰ ἀλεξιφάρμακα εἴτε ἐμπειρίαν εἴτε φυσικήν τινα κατάληψιν γοητείαν ὠνόμασεν· ἐπ' ἄλλου γὰρ τέτριπται τὸ τῆς γοητείας τάσσεσθαι ὄνομα· εἰ μὴ ἄρα λεληθότως διαβάλλειν βούλεται ὡς ἐπικούρειος πᾶσαν τὴν τῶν τοιούτων χρῆσιν ὡς ἐν ἐπαγγελίᾳ γοήτων κειμένην. Πλὴν ἀλλὰ δεδόσθω αὐτῷ τὸ τοὺς ἀνθρώπους φρονεῖν ἐπὶ τῇ τούτων γνώσει μέγα, εἴτε γόητας ὄντας εἴτε καὶ μή· πῶς ὅτι σοφώτεροι κατὰ τοῦτο ἀνθρώπων εἰσὶν ὄφεις τῷ μαράθῳ εἰς ὀξυωπίαν καὶ ταχυτῆτα κινήσεως χρώμενοι, μόνον τοῦτο φυσικὸν οὐκ ἐξ ἐπιλογισμοῦ καταλαμβάνοντες ἀλλ' ἐκ κατασκευῆς; Ἄνθρωποι δὲ οὐκ ἀπὸ ψιλῆς φύσεως ἐπὶ τὸ τοιοῦτον ὁμοίως ὄφεσιν ἔρχονται· ἀλλὰ πῇ μὲν ἐκ πείρας πῇ δ' ἐκ λόγου, ἔσθ' ὅτε δ' ἐξ ἐπιλογισμοῦ καὶ κατ' ἐπιστήμην. Ὡς εἰ καὶ ἀετοὶ πρὸς σωτηρίαν τῶν ἐν τῇ καλίᾳ νεοσσῶν τὸν λεγόμενον ἀετίτην λίθον εὑρόντες φέρουσιν ἐπ' αὐτήν, πόθεν ὅτι σοφοὶ ἀετοὶ καὶ τῶν ἀνθρώπων σοφώτεροι, τῶν ἐκ πείρας τὸ τοῖς ἀετοῖς δοθὲν φυσικὸν βοήθημα εὑρόντων διὰ τὸν λογισμὸν καὶ μετὰ νοῦ χρησαμένων;