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Gegen Celsus (BKV)
7.
Indessen nimmt Celsus auf eigene Faust als erwiesen an, dass die Juden „den Himmel für einen Gott“ hielten, tadelt sie, dass sie „den Himmel anbeten“, nicht aber auch „die Sonne, den Mond und die Sterne“, und fügt hinzu, es sei ungereimt, dass dies die Juden täten, „als ob es möglich wäre, dass das Ganze [ein Gott] sei, seine Teile aber nicht göttlich“. Unter dem Ganzen versteht er, wie es scheint, „den Himmel“, unter den Teilen des Ganzen aber „Sonne, Mond und Sterne“. Nun bezeichnen aber weder Juden noch Christen deutlich „den Himmel“ als „Gott“. Aber mag man auch zugeben, dass, wie er meint, von den Juden „der Himmel als Gott“ bezeichnet würde, mögen auch „Sonne, Mond und Sterne Teile des Himmels“ sein - was ja nicht ganz wahr ist; denn auch die Tiere und Pflanzen auf Erden sind nicht „Teile“ der Erde -; woher ist es nun auch nach Ansicht der Griechen wohlbegründet, dass, wenn ein Ganzes Gott ist, dann auch schon seine Teile göttlich sind? Offenbar ist es nun, dass die Griechen die Welt in ihrer Gesamtheit als „Gott“ bezeichnen, und zwar die Stoiker als den ersten Gott, die Platoniker als den S. 447 zweiten, und wieder andere von ihnen als den dritten. Sind nun nach der Meinung solcher Philosophen, da das Ganze, die Welt, „Gott“ ist, auch schon ihre Teile göttlich, so dass nicht nur die Menschen, sondern auch alle die unvernünftigen Tiere und außer diesen selbst die Pflanzen als „Teile der Welt göttlich“ wären? Wenn nun aber auch die Berge und die Flüsse und die Meere Teile der Welt sind, müssen denn, weil die ganze Welt „Gott“ ist, auch schon die Flüsse und die Meere „Götter“ sein? Aber auch dies werden die Griechen nicht behaupten wollen, sondern sie dürften wohl die Aufseher über die Flüsse und Meere - wenn diese etwa Dämonen oder Götter sind, wie jene sie nennen - als „Götter“ bezeichnen.
Die allgemeine Behauptung des Celsus, „wenn ein Ganzes Gott sei, so seien durchaus auch dessen Teile göttlich“, ist auch nach der Ansicht jener Griechen, die die Lehre von der Vorsehung annehmen, falsch. Es ergibt sich aus den Worten des Celsus, dass, wenn die Welt „Gott“ ist, alle Dinge in ihr als Teile der Welt „göttlich“ seien. Nach dieser Ansicht wären dann auch die Tiere göttlichen Wesens, Fliegen und Holzwürmer und Regenwürmer und alle Arten von Schlangen, aber auch von Vögeln und Fischen; das werden nicht einmal diejenigen behaupten, nach deren Lehre die Welt „Gott“ ist. Die Juden [aber], die nach dem Gesetze des Moses leben, werden, wenn sie auch den in dunkle Worte gehüllten Sinn des Gesetzes, der etwas Geheimnisvolles anzeigt, nicht richtig aufzufassen vermögen, darum doch weder „den Himmel“ noch „die Engel“ für „Gott“ erklären.
Edition
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Contra Celsum
7.
Ἀλλὰ καὶ ἑαυτῷ λαβών, ὡς ἄρα θεὸν νομίζουσι τὸν οὐρανὸν Ἰουδαῖοι, τούτῳ ὡς ἄτοπον ἐπιφέρει, ἐγκαλῶν τοῖς προσκυνοῦσι μὲν τὸν οὐρανὸν οὐχὶ δὲ καὶ τὸν ἥλιον καὶ τὴν σελήνην καὶ τοὺς ἀστέρας, ὅτι τοῦτο ποιοῦσιν Ἰουδαῖοι ὡς ἐνδεχόμενον τὸ μὲν ὅλον εἶναι <θεόν>, τὰ μέρη δ' αὐτοῦ μὴ θεῖα· καὶ ὅλον μὲν ἔοικε λέγειν τὸν οὐρανὸν μέρη δ' αὐτοῦ ἥλιον καὶ σελήνην καὶ ἀστέρας. Οὐ λέγουσι μὲν οὖν σαφῶς οὔτε Ἰουδαῖοι οὔτε Χριστιανοὶ τὸν οὐρανὸν θεόν. Ἀλλὰ δεδόσθω κατ' αὐτὸν λέγεσθαι ὑπὸ Ἰουδαίων θεὸν εἶναι τὸν οὐρανόν, ἔστω δὲ καὶ μέρη τοῦ οὐρανοῦ ἥλιος καὶ σελήνη καὶ ἀστέρες – ὅπερ οὐ πάντως ἐστὶν ἀληθές, οὐδὲ γὰρ τὰ ἐπὶ γῆς ζῷα καὶ φυτὰ μέρη γῆς – · πόθεν δὴ καὶ καθ' Ἕλληνας ἀληθὲς ὅτι, ἐὰν ὅλον τι θεὸς ᾖ, ἤδη καὶ τὰ μέρη αὐτοῦ ἐστι θεῖα; Σαφῶς δὴ τὸν ὅλον κόσμον λέγουσιν εἶναι θεόν, Στωϊκοὶ μὲν τὸν πρῶτον οἱ δ' ἀπὸ Πλάτωνος τὸν δεύτερον τινὲς δ' αὐτῶν τὸν τρίτον. Ἆρ' οὖν κατὰ τοὺς τοιούτους, ἐπεὶ τὸ ὅλον ὁ κόσμος θεός ἐστιν, ἤδη καὶ τὰ μέρη αὐτοῦ θεῖα· ὡς εἶναι θεῖα οὐ μόνον ἀνθρώπους ἀλλὰ καὶ πάντα τὰ ἄλογα ζῷα, μέρη ὄντα τοῦ κόσμου, πρὸς δὲ τούτοις καὶ τὰ φυτά; Εἰ δὲ μέρη τοῦ κόσμου καὶ τὰ ὄρη καὶ οἱ ποταμοὶ καὶ αἱ θάλασσαι, ἆρ' ἐπεὶ ὅλος ὁ κόσμος θεός ἐστιν, ἤδη καὶ οἱ ποταμοὶ καὶ αἱ θάλασσαι θεοί εἰσιν; Ἀλλ' οὐδὲ τοῦτο φήσουσιν Ἕλληνες· τοὺς δ' ἐπιστατοῦντας εἰ ἄρα δαίμονας – ἢ θεούς, ὡς ἐκεῖνοι ὀνομάζουσι – ποταμοῖς καὶ θαλάσσαις, τούτους ἂν λέγοιεν θεούς· καὶ τὸ καθολικὸν Κέλσου γίνεται καὶ καθ' Ἕλληνας, τοὺς τὴν πρόνοιαν εἰσάγοντας, ψεῦδος, ὅτι ἐάν τι ὅλον ᾖ θεός, πάντως τὰ μέρη τούτου ἐστὶ θεῖα. Ἀκολουθεῖ δὲ τῷ Κέλσου λόγῳ, ἐὰν θεὸς ᾖ ὁ κόσμος, πάντα τὰ ἐν αὐτῷ εἶναι θεῖα, μέρη ὄντα τοῦ κόσμου. Καὶ κατὰ τοῦτο θεῖα ἔσται ζῷα μυῖαι καὶ σκνίφες καὶ σκώληκες καὶ πᾶν τὸ τῶν ὄφεων εἶδος ἀλλὰ καὶ τὸ τῶν ὀρνέων καὶ τὸ τῶν ἰχθύων· ἅπερ οὐδ' οἱ λέγοντες θεὸν εἶναι τὸν κόσμον φήσουσιν. Οἱ <δὲ> κατὰ τὸν τοῦ Μωϋσέως νόμον βιοῦντες Ἰουδαῖοι, κἂν μηδὲν εἰδῶσιν ἐκδέχεσθαι κεκρυμμένως εἰρημένον τοῦ νόμου βούλημα καὶ ἀπόῤῥητόν τι ἐμφαῖνον, οὔτε τὸν οὐρανὸν φήσουσιν εἶναι θεὸν οὔτε τοὺς ἀγγέλους.