Übersetzung
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Gegen Celsus (BKV)
27.
Wie aber, und "nach welchen Herrschergebieten geschieden, die Teile der Erde von ihren Aufsehern verwaltet werden", mag erklären, wer Lust dazu hat, und mag uns auch darüber belehren, wie es kommt, dass sich "das staatliche Leben bei den einzelnen Völkern richtig vollzieht, wenn es so geschieht, wie es den Aufsehern lieb ist". Er möge uns zum Beispiel sagen, ob die Gesetze der Skythen gut sind, welche die Ermordung der Väter gestatten, oder die der Perser, welche die Ehe zwischen Sohn und Mutter und zwischen Vater und Tochter nicht untersagen! Doch wozu soll ich aus den Schriften jener Männer, die sich mit den bei den verschiedenen Völkern geltenden Gesetzen beschäftigt haben, eine Auswahl treffen und die zweifelnde Frage stellen, ob es "recht ist, die Gesetze bei den einzelnen Völkern so durchzuführen, wie es den Aufsehern lieb ist"? Celsus mag uns angeben, warum es "nicht gottgefällig" sein soll, "überkommene Gesetze abzuschaffen", welche die Ehe mit Mutter oder Tochter gestatten oder den glücklich preisen, der seinem Leben mit dem Strang ein Ende macht, oder versichern, dass diejenigen vollkommene Reinigung fänden, die sich selbst dem Feuer preisgeben und in den Flammen ihr Leben aushauchen würden.
Und sollte es "nicht gottgefällig" sein, z.B. die bei den Taurern geltenden Gesetze zu beseitigen, welche gebieten, dass man die Fremden der Artemis als Opfer darbringe, oder diejenigen Gesetze, welche sich bei einigen Stämmen Libyens finden, wonach dem Kronos die Kinder geopfert werden müssen? Aus den Worten des Celsus ergibt sich übrigens die Folgerung, es sei "nicht gottgefällig", wenn "die Juden die von den Vätern S. 474 ererbten Gesetze abschaffen würden", die einen andern Gott außer dem Schöpfer des Weltalls zu verehren untersagen. Auch wird man nach Celsus schließen müssen, dass "die Frömmigkeit" nicht von Natur, sondern nach bestimmter Festsetzung und Annahme eine göttliche Tugend sei. Denn bei dem einen Volk ist es "gottgefällig", eine Krokodil zu verehren" und von dem zu essen, was von andern Völkern angebetet wird; für ein anderes Volk ist es "gottgefällig", das Kalb "zu verehren", und für ein drittes, den Bock für einen Gott zu halten. So würde sich ebendieselbe Person bei dem gleichen Tun nach diesen Gesetzen "gottgefällig", nach andern Gesetzen aber gottlos erweisen; das wäre doch der aller größte Widersinn.
Edition
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Contra Celsum
27.
Πῶς δὲ καὶ κατὰ τίνας ἐπικρατείας διειλημμένα τὰ μέρη τῆς γῆς διοικεῖται ὑπὸ τῶν ἐποπτευόντων αὐτά, ὁ βουλόμενος διηγησάσθω· ἀπαγγειλάτω δὲ ἡμῖν καὶ πῶς ὀρθῶς πράττεται τὰ παρ' ἑκάστοις δρώμενα, ὅπῃ τοῖς ἐπόπταις ἐστὶ φίλον, καὶ εἰ ὀρθῶς ἔχουσι φέρ' εἰπεῖν οἱ Σκυθῶν περὶ ἀναιρέσεως πατέρων νόμοι ἢ οἱ Περσῶν, μὴ κωλύοντες γαμεῖσθαι τοῖς οἰκείοις παισὶ τὰς μητέρας μηδὲ ὑπὸ τῶν πατέρων τὰς ἑαυτῶν θυγατέρας. Καὶ τί με δεῖ ἐπιλεγόμενον ἀπὸ τῶν πραγματευσαμένων περὶ τῶν ἐν τοῖς διαφόροις ἔθνεσι νόμων προσαπορεῖν, πῶς παρ' ἑκάστοις ὀρθῶς πράττονται, καθὼς τοῖς ἐπόπταις φίλον, οἱ νόμοι; Λεγέτω δ' ἡμῖν ὁ Κέλσος, πῶς οὐχ ὅσιον παραλύειν νόμους πατρίους περὶ τοῦ γαμεῖν μητέρας καὶ θυγατέρας, ἢ περὶ τοῦ μακάριον εἶναι ἀγχόνῃ τὸν βίον ἐξελθεῖν, ἢ πάντως καθαίρεσθαι τοὺς ἑαυτοὺς παραδιδόντας τῷ πυρὶ καὶ τῇ διὰ πυρὸς ἀπαλλαγῇ τῇ ἀπὸ τοῦ βίου· καὶ πῶς οὐχ ὅσιον παραλύειν νόμους τοὺς φέρ' εἰπεῖν παρὰ Ταύροις περὶ τοῦ ἱερεῖα τοὺς ξένους προσάγεσθαι τῇ Ἀρτέμιδι, ἢ παρὰ Λιβύων τισὶ περὶ τοῦ καταθύειν τὰ τέκνα τῷ Κρόνῳ. Πλὴν ἀκολουθεῖ τῷ Κέλσῳ τὸ μὴ ὅσιον εἶναι Ἰουδαίοις παραλύειν νόμους πατρίους τοὺς περὶ τοῦ μὴ δεῖν ἄλλον τινὰ σέβειν θεὸν παρὰ τὸν τῶν ὅλων δημιουργόν. Καὶ ἔσται κατ' αὐτὸν οὐ φύσει τὸ ὅσιον ἀλλά τινι θέσει καὶ νομίσει θεῖον· ὅσιον γὰρ παρὰ τοῖσδε μὲν σέβειν κροκόδειλον καὶ ἐσθίειν τῶν παρ' ἄλλοις τι προσκυνουμένων, καὶ ὅσιον ἑτέροις τὸ σέβειν τὸν μόσχον, καὶ παρ' ἄλλοις τὸν τράγον νομίζειν θεόν. Οὕτως δ' ἔσται ὁ αὐτὸς ὅσια μὲν ποιῶν ὡς πρὸς τούσδε τοὺς νόμους, ἀνόσια δὲ ὡς πρὸς ἑτέρους· ὅπερ ἐστὶ πάντων ἀτοπώτατον.