41.
Ferner macht Celsus durch die Person des Juden Jesus den Vorwurf, „dass er sich nicht als rein von allem Bösen gezeigt habe“. Der Gelehrte des Celsus1 möge uns „das Böse“ nennen, von dem sich Jesus offenbar „nicht rein gezeigt hat“. Wenn er sagen will, Jesus habe sich von dem wirklich Bösen nicht rein gehalten, so bringe er eine böse Handlung von ihm ans Tageslicht. Versteht er aber unter „dem Bösen“ Armut und Kreuz und die Verfolgung seitens S. 155 schlechter Menschen, dann behauptet er offenbar, dass auch dem Sokrates „Böses“ widerfahren sei, und dass auch dieser sich vom Bösen nicht rein und frei habe zeigen können. Wie viele Philosophen es sonst noch bei den Griechen gab, die arm waren und die Armut freiwillig auf sich nahmen, das wissen auch die meisten Griechen aus der Geschichte. Sie berichtet ja von Demokrit, dass er sein Gut als Weide den Schafen überließ, und von Krates, dass er den Thebanern alles Geld schenkte, das er aus dem Verkaufe seines ganzen Besitztumes erlöst hatte, um seine Freiheit zu erhalten. Aber auch Diogenes bewohnte aus übergroßer Liebe zur Einfachheit ein Faß, und doch meinte niemand, der nur ein wenig Verstand besaß, dass sich Diogenes deshalb „im Bösen“ befände.
Siehe Scan. ↩
