3.
Es geschahen sodann allerwärts oder doch an vielen Orten Wunder. Celsus selbst erwähnt im folgenden1 „den Asklepios, der ein Wohltäter der Menschen sei und ganzen Städten, die ihm geweiht sind, die Zukunft voraussage, z.B. Trikka, Epidauros, Kosund, Pergamos“ er erwähnt dann „den Aristeas von Prokonnesos, einen gewissen Klazomenier und den Kleomedes von Astypalaia“. Ist es nun denkbar, dass es bei den Juden allein, die dem Gott des Weltalls geweiht zu sein behaupten, kein Zeichen oder Wunder gegeben habe, geeignet, ihren Glauben an den Schöpfer der Welt zu kräftigen und ihre Hoffnung auf ein anderes besseres Leben zu stärken? Wie wäre denn dies möglich gewesen? Würden sie nicht sofort den Gott, der zwar nach der Lehre ihres Glaubens ihnen Hilfe gewährte, aber ihnen niemals einen Beweis seiner Gegenwart gab, verlassen haben, um sich zur Verehrung der Dämonen zu wenden, die die Zukunft verkündeten und Heilungen S. 210 bewirkten? Wenn dies aber nicht geschehen ist, wenn die Juden alles Mögliche erdulden und bald in Assyrien, bald in Persien, bald unter Antiochus Verfolgung leiden wollten, um nicht ihr Judentum und das jüdische Gesetz abschwören zu müssen: wie sollte da den Leuten, die den wunderbaren Erzählungen und Weissagungen keinen Glauben schenken, nicht mit Wahrscheinlichkeit bewiesen werden können, dass solche Dinge keine Erdichtungen waren, sondern dass in den reinen Seelen der Propheten, die um der Tugend willen alle Mühsal auf sich nahmen, ein göttlicher Geist wohnte, der sie antrieb zu weissagen teils für ihre Zeitgenossen, teils für die später Lebenden, ganz besonders aber zur Verkündigung „eines Heilandes, der dem Menschengeschlecht erscheinen sollte“.
Vgl. unten III 22. 24. 26. ↩
