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Denn bei unserem Apostel Paulus steht da, wo er sich an die Korinther wendet, die, von Geburt Griechen, noch kein sittenreines Leben führten, folgendes geschrieben: „Milch gab ich euch zu trinken, nicht (feste) Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht. Aber auch jetzt vermögt ihr es noch nicht; denn ihr seid noch fleischlich. Denn wo unter euch Eifersucht und Streit herrscht, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt ihr da nicht nach menschlicher Weise?“1. Eben derselbe Apostel wußte, dass es eine gewisse Nahrung für die vollkommene Seele gebe, und dass die Nahrung der Neulinge im Glauben mit der „Milch“ verglichen werden könne, die den Kindern gegeben wird. Er sagt nämlich (anderswo): „Und ihr seid so geworden, dass ihr der Milch bedürft, nicht fester Speise. Denn jeder, der von Milch lebt, ist unkundig des Wortes der Gerechtigkeit, er ist ja unmündig. Für Vollkommene aber ist die feste Nahrung, für diejenigen, deren Sinne durch ihr Verhalten geübt sind, S. 266 Gutes und Böses zu unterscheiden“2. Wenn man die Richtigkeit dieser Worte gelten läßt. kann man dann wohl annehmen, dass die Wahrheiten unseres Glaubens „in einer Vereinigung verständiger Menschen“ niemals verkündet werden würden, dass dagegen die Lehrer die heiligen und ehrwürdigen Geheimnisse dort vorbrächten, „wo sie junge Burschen und einen Haufen Sklaven und eine Schar von Dummköpfen vor sich sähen“, und vor solchen Leuten damit glänzen wollten? Wer aber in den ganzen Geist unserer Schriften einzudringen sucht, für den ist es klar, dass Celsus von dem gleichen Haß wie die ungebildete Menge erfüllt ist, wenn er gegen das Christenvolk solche falschen Anschuldigungen ohne alle Prüfung erhebt.
