13.
Celsus ist dann der Meinung, daraus, daß wir zugleich mit Gott auch seinen Sohn verehrten, ergebe sich für uns als Folge, daß nach unserer Lehre nicht nur „Gott“, sondern auch „seine Diener verehrt würden“. Hätte er bei diesen Worten an diejenigen gedacht, welche nächst „dem eingeborenen Sohne Gottes“ in Wahrheit „Gottes Diener“ sind, an Gabriel und Michael und an die übrigen Engel, und gesagt, daß diesen Verehrung erwiesen werden müsse, so hätten wir vieleicht die Bedeutung des Begriffs „verehren“ und die der Handlungen der Verehrer rein und klar erörtert und über so wichtige Dienge zu dieser Stelle die Bemerkungen gemacht, die wir nach unserer Fähigkeit und Erkenntnis hätten machen können. Nun aber hält er die von den Heiden angebeteten Dämonen für „Diener1 “ und kann uns deshalb nicht zu der Folgerung veranlassen, daß wir solchen Wesen dienen müßten, die von der Schrift als Diener „des Bösen“ bezeichnet werden und als Diener „des Fürsten dieser Welt“, der von Gott abwendig macht, wen er nur kann. Wir lehnen es also ab, „allen denen Verehrung S. 745 und Dienst zu erweisen“, welche von den übrigen Menschen verehrt werden, und zwar deshalb, weil sie nach unserer Überzeugung nicht „Diener“2 sind. Denn wären wir darüber belehrt worden, daß wir sie als „Diener“ des über allen waltenden Gottes anzusehen hätten, so würden wir nicht sagen, daß sie Dämonen sind. Wir verehren deshalb den einen Gott und seinen einen Sohn, der sein „Wort“ und sein „Ebenbild“ ist, mit Flehen und Beten, so gut wir können, indem wir dem allmächtigen Gott unsere Gebete durch seinen „eingeborenen Sohn“,darbringen. Ihm tragen wir sie zuerst vor und bitten ihn, da er eine „Sühne für unsere Sünden ist“, als „Hoherpriester“ unsere Gebete und Opfer und Bitten dem über allen waltenden Gott darzubringen. „Auf Gott“ also richtet sich unser Glaube durch seinen Sohn, der ihn in uns befestigt, und Celsus ist nicht imstande, hinsichtlich des Sohnes Gottes „einen Aufruhr“ unter uns nachzuweisen. Wir verehren den Vater, wenn wir seinem Sohn unsere Ehrerbietung bezeigen, der das Wort und Weisheit und Wahrheit und Gerechtigkeit und alles das ist, was, wie wir gelernt haben, der Sohn Gottes ist; und so3 nun auch den von einem solchen Vater Erzeugten. Soviel über diesen Punkt.
