19.
Sollen wir aber auch „Tempel“ mit „Tempeln“ vergleichen, damit wir den Anhängern des Celsus nachweisen, daß wir uns nicht „scheuen, Tempel“, die zu den genannten „Götterbildern und Altären“ passend sind, zu errichten, aber es vermeiden, dem Urheber S. 753 alles Lebens leblose und tote Tempel zu erbauen, so mag, wer Lust hat, hören, wie wir darüber belehrt werden, daß unser Leib „ein Tempel Gottes“ ist, und daß „wenn einer“ durch seine Zuchtlosigkeit oder Sünde „den Tempel Gottes zerstört“, dieser, da er wahrhaft gottlos gegen den wahren Tempel gehandelt hat, zu grunde gehen wird. Von allen „Tempeln“ aber, die man so in diesem Sinne nennt, war der heilige und reine Leib unseres Heilandes Jesus der herrlichste und beste. Da er wußte, daß gottlose Menschen auf Zerstörung „des Tempels Gottes“, der in ihm war, sinnen konnten, doch nicht so, daß ihr Wille stärker gewesen wäre als die göttliche Kraft, die diesen Tempel baute, spricht er zu ihnen: „Brechet diesen Tempel ab, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten“ „Er sagte dies aber von dem Tempel seines Leibes.“
Auch sonst drücken sich die heiligen Schriften ähnlich aus; denn wo sie denen, die ein höheres Verständnis für die Worte Gottes haben, die Lehre von der Auferstehung in geheimnisvoller Weise mitteilen, sprechen sie davon, daß sie „aus lebenden und sehr kostbaren Steinen aufgebaut werden würden“. Sie deuten damit dunkel an, daß ein jeder von denen, die sich durch dasselbe Wort Gottes zu der Frömmigkeit begeistern lassen, die es verlangt, „ein kostbarer Stein“ des ganzen Tempels Gottes sei. Daher sagt Petrus: „Lasset euch aufbauen als lebendige Steine und als ein geistliches Haus zu einem heiligen Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, welche Gott wohlgefällig sind, durch Jesus Christus;“ desgleichen Paulus: „Auferbaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, während Christus Jesus unser Herr selbst der Eckstein ist.“ Einen solchen geheimnisvollen Simm haben auch die Worte bei Jesaia, die an die Stadt Jerusalem gerichtet zu sein scheinen und so lauten: „Siehe, ich will deine Steine aus Rubinen bereiten und deine Grundfesten aus Sapphiren, deine Zinnen will ich aus Jaspis machen und S. 754 deine Tore aus Bergkristallen und deine Unfassungsmauer aus erlesenen Steinen und alle deine Söhne zu Jüngern Gottes; und in großem Frieden1 deine Kinder2 , und mit Gerechtigkeit wirst du gebaut werden.“
