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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Origène († 253/54) Contra Celsum Gegen Celsus (BKV)
Erstes Buch

71.

Dann spricht dieser Mensch, der wegen seiner Gottlosigkeit und wegen seiner nichtswürdigen Lehren, wenn ich so sagen darf, „gottverhaßt“ sein muß, folgende Schmähung gegen Jesus aus: „Das waren die Taten eines gottverhaßten und nichtswürdigen Zauberers“. Indessen, wenn man die Worte und die Dinge nach ihrer wirklichen Bedeutung prüft, so wird „ein gottverhaßter Mensch“ eine Unmöglichkeit sein. Denn Gott „liebt alles, was da ist, und hat gegen keines der von ihm geschaffenen Dinge Abscheu, denn nichts hat er im Hasse bereitet“1. Wenn aber in einigen Stellen der Propheten derartige Ausdrücke vorkommen, so werden sie ihre Erklärung nach diesem allgemeinen Grundsatze finden, dass die Schrift von Gott redet, als wäre er menschlichen Gefühlen und Empfindungen unterworfen2. Doch was soll ich hier noch weiter zur Verteidigung unseres Glaubens einem Menschen gegenüber vorbringen, der Schmähungen und Verleumdungen gegen Jesus als gegen einen „nichtswürdigen“ Menschen und „Zauberer“ vorbringen zu dürfen meint in einer Schrift, die nach seiner Ankündigung nur wahrheitsgetreue Angaben enthalten sollte? Das heißt nicht verfahren wie (ein Philosoph), der mit Beweisen arbeitet, sondern wie ein Mensch ohne Erziehung und Bildung, der sich von einer Leidenschaft fortreißen läßt. Seine Aufgabe wäre es gewesen, den Sachverhalt darzulegen, ihn verständnisvoll zu prüfen und nach Kräften die Gründe und Bemerkungen, die ihm einfielen, dagegen vorzubringen.

S. 101 Da aber hiermit der Jude bei Celsus seine Rede gegen Jesus abschließt, so wollen auch wir hier das erste Buch, das wir zu seiner Widerlegung geschrieben haben, schließen. Gewährt mir aber Gott (noch ferner) die (Gnade seiner) Wahrheit, welche alle Lügen zunichte macht, wie in dem Gebete geschrieben steht: „In deiner Wahrheit mache sie zunichte“3,so wollen wir im folgenden mit dem zweiten Teile der Personifikation des Celsus beginnen, wo sein Jude denen, die den Glauben an Jesus angenommen haben, hierauf diese Vorwürfe macht.


  1. Weish 11,24. ↩

  2. Vgl. Hos 11,9; Joel 2,13; Ps 105,40. ↩

  3. Ps 53,7. ↩

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