14.
Celsus hätte übrigens annehmen oder zugeben können, dass Jesus „im voraus erkannt habe, was mit ihm geschehen würde“ und er hätte sich dann den Anschein geben können, als schlage er dies gering an, was er ja bei den Wundern getan hat mit der Behauptung, S. 126 sie seien „durch Zauberei zustande gekommen“1; er hätte sogar sagen können, es habe viele gegeben, die aus Orakeln, bewirkt durch Vorzeichen oder Vogelflug oder Opferkunde oder Sterndeuterei, ihre Zukunft zum voraus erkannten. Aber dieses Vorauswissen Jesu war in seinen Augen zu bedeutend, als dass er es hätte zugeben sollen, während er die Tatsache der Wunder so ziemlich gelten läßt, aber sie als angebliche „Zauberei“ verleumden zu können glaubt. Phlegon jedoch hat in dem dreizehnten oder vierzehnten Buche seiner Chronik, wenn ich mich nicht irre, bei Christus auch die Kenntnis einiger zukünftigen Dinge zugestanden; spricht er auch hier infolge einer Verwechslung von Petrus statt von Jesus, so legt er doch dafür Zeugnis ab, dass alles eintraf, was und wie er es vorausgesagt hatte.2 Indessen hat auch jener durch seine Ausführungen über das Vorherwissen wider Willen ausgesprochen, dass der Geist in den ersten Verkündern unseres Glaubens gleichsam göttlicher Kraft nicht bar war.
