Antwort
S. 136 Daß Märkte an den Orten, wo Martyrer verehrt werden, nicht stattfinden sollen, zeigt uns die Schrift. Denn es ziemt sich nicht für Christen, an den Martyrerorten oder in deren Umgegend aus einer andern Ursache zu erscheinen, als des Gebets wegen und um sich die Standhaftigkeit in’s Gedächtniß zu rufen, welche jene des Glaubens wegen bis zum Tode bewiesen haben, und um sich zu gleicher Standhaftigkeit zu entflammen, und sie sollen sich an den furchtbaren Zorn erinnern, mit welchem der Herr, wie sanft und demüthig von Herzen er immer und überall auch sein mochte, wie geschrieben steht, nur allein gegen Jene die Geißel schwang, die im Tempel kauften und verkauften, weil der Handel das Haus des Gebets in eine Räuberhöhle umwandelte. Auch dürfen wir nicht, weil Andere die bei den Heiligen bestehende Gewohnheit früher verletzt haben und, anstatt für einander zu beten, mit Mehreren vor Gott zu knieen und zu weinen, ihm die Sünden abzubitten, für die Wohlthaten zu danken, durch Worte des Trostes einander zu erbauen, was, wie wir wissen, noch bis auf unsere Tage beobachtet wurde, anstatt dessen diese Zeit und diesen Ort zu einem Markte, einem Volksfeste, einem gemeinen Handelsplatze machen, Jenen nachahmen und durch unsere Theilnahme sie in ihrem thörichten Gebahren bestätigen. Im Gegentheile müssen wir jene Versammlungen bei unserm Herrn Jesus Christus nachahmen, von denen die Evangelien berichten, und thun, was der Apostel befohlen hat und als Vorbild für dergleichen hinstellt. Er schreibt aber also: „Wenn ihr zusammenkommt, hat Jeglicher von euch einen Psalm, er hat einen Lehrvortrag, hat eine S. 137 Offenbarung, hat eine (Rede in fremder) Sprache; — Alles geschehe zur Erbauung.“1
I. Kor. 14, 26. ↩
