Antwort
Damit aber Niemand leicht durch diesen Fehler des Grübelns und Streitens sich und Anderen Schaden zufüge, so muß überhaupt in der Brüderschaft darauf gesehen werden, daß gleich Anfangs Niemand über die Handlungsweise des Vorgesetzten nachgrübele und sich mit Dem, was geschieht, zu thun mache, mit Ausnahme Derjenigen, welche dem Vorgesetzten an Rang und Einsicht näher stehen, die er dann auch nothwendig zur Berathung und Überlegung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten herbeiziehen wird, S. 150 gehorsam der Ermahnung dessen, der sagt: „Thue Alles mit Rath.“1 Denn haben wir ihm die Leitung unserer Seelen anvertraut, für die er Gott Rechenschaft geben wird, so wäre es durchaus unvernünftig, ihm hinsichtlich der geringfügigsten Dinge nicht zu trauen und nicht allein selbst gegen den Bruder Verdacht zu hegen, sondern auch Andere dazu zu verleiten. Damit Dieses daher nicht geschieht, soll Jeder bei Dem bleiben, wozu er berufen ist, sich ganz der Besorgung dessen hingeben, was ihm obliegt, sich mit nichts Anderem zu thun machen, die heiligen Jünger des Herrn nachahmend, von denen, obgleich der Vorfall mit der Samariterin Verdacht erregen konnte, doch Keiner, wie Johannes sagt, sprach: „Wornach fragst du, oder was redest du mit ihr?“2
