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S. 74 Denn sowohl die gewöhnliche Vernunft als auch die Lehre der Heiligen Schrift sagt uns, daß in den göttlichen Chor nicht zugelassen wird, wer nicht alle Unreinheit der Sünde von sich abgewaschen hat. Dies ist, obgleich es an sich klein und unbedeutend erscheint, der Anfang und die Voraussetzung hoher Güter. Klein nenne ich es wegen der Leichtigkeit, mit der es geleistet wird. Denn was ist das für eine Mühe zu glauben, daß Gott, weil in allem seiend, überall ist und darum auch bei denen, die seine lebendigmachende Kraft anrufen, daß er aber, wenn er gegenwärtig ist, auch das wirkt, was ihm zukommt? Der göttlichen Macht kommt nun die Errettung derer zu, die darum flehen; diese aber zeigt sich durch die Reinigung wirksam, welche durch das Wasser vollzogen wird. Der also Gereinigte tritt aber in Gemeinschaft mit der Reinheit, und die wahre Reinheit ist Gott. Du siehst demnach, wie unbedeutend der Anfang ist, und wie er ohne Mühe geleistet werden kann: Glaube und Wasser; ersterer hängt von unserem freien Willen ab, und letzteres begegnet uns allenthalben im menschlichen Leben. Aber wie groß und herrlich ist das Gut, das aus beiden erblüht ― der Besitz der Gemeinschaft mit Gott!Kapitel 37. Von der eucharistischen Nahrung.