1.
S. 10 Wenn ein Jude diesen Darlegungen widerspräche, so würden wir ihn ungleich leichter widerlegen als er uns1. Denn gerade aus jenen Lehren, in denen er aufgewachsen ist, ergibt sich mit aller Klarheit die wahre Anschauung. Denn daß Gottes Wort und Gottes Odem (= Geist) wesenhaft existierende Mächte sind, welche sowohl die schöpferische Ursache des Weltalls als auch die es erhaltende Kraft sind, erhellt deutlich genug aus den inspirierten Schriften. Es genügt aber, wenn wir eines einzigen Zeugnisses gedenken; die vielen anderen können wir größerer Mühewaltung überlassen. Es heißt nämlich: „Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel befestigt und durch den Odem seines Mundes all ihre Macht“ (Ps. 32, 6 [hebr. Ps. 33, 6]). Was ist nun das für ein Wort, und was für ein Odem? Denn sicher ist dieses Wort kein bloß gesprochener Laut und dieser Odem nicht bloßer Hauch. Wer lehren wollte, der Schöpfer des Weltalls habe sich eines gewöhnlichen Wortes und Odems bedient, würde die Ähnlichkeit unserer Natur mit Gott so weit ausdehnen, daß Gott ganz vermenschlicht würde.
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Oder auch: den Juden könnten wir leichter widerlegen als den Heiden. ↩