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Werke Gregor von Nyssa (335-394) Oratio catechetica magna Große Katechese (BKV)
Kapitel 8. Der Tod ist kein Übel. Gott schuf den Menschen, obgleich er dessen Fall voraussah. Gott ist aber auch der Erlöser des Menschengeschlechtes.

4.

Wenn wir aber Gott als den Schöpfer des Menschen festhalten, so dürfen wir nicht vergessen, was wir in der Einleitung gegen die Heiden bemerkten. Dort haben wir gezeigt, daß das Wort Gottes, wesenhaft und persönlich existierend, sowohl Wort als auch Gott ist und alle Schöpfermacht besitzt oder vielmehr die Allmacht selbst ist, ferner daß es nur das Gute anstrebt und soweit es will, auch ausführt, weil seinem Willen die entsprechende Macht zur Seite steht, desgleichen daß das Leben der Geschöpfe sein Wille und Werk ist, und daß von ihm zumal der Mensch ins Dasein gerufen und durch herrliche Gaben zur Ähnlichkeit mit Gott erhoben wurde. Da nun das Unerschaffene von Natur aus unwandelbar ist, alles dagegen, was durch die unerschaffene Natur erschaffen wurde, eben als Geschaffenes durch eine Veränderung sein Dasein begann und in steten Veränderungen sich weiterentwickelt, sei es daß bei naturgemäßer Entfaltung eine stete Veränderung zum Besseren stattfindet, sei es, daß beim Abgehen vom rechten Wege eine Wendung zum Schlimmen eintritt, und da nun auch der Mensch zu dieser Gattung gehört und seine Veränderlichkeit zum Schlimmen ausglitt, die einmalige Aufgabe des Guten alle Art von Übeln mit Notwendigkeit zur Folge hatte, so daß durch die Abkehr vom Leben der Tod eingeführt wurde, durch die Wegnahme des Lichtes die Finsternis entstand, durch die Entfernung der Tugend die Schlechtigkeit eintrat und statt der größten Fülle von Gütern ein ganzes Heer von Übeln einzog, ― durch wen S. 27 sollte nun der Mensch, nachdem er aus Torheit in solches Unheil gefallen war (unmöglich konnte er weise sein, da er der Weisheit den Rücken gekehrt hatte, unmöglich klug, da er der Klugheit entflohen war), wieder zur ursprünglichen Gnade zurückgerufen werden? Wem ziemte wohl die Aufrichtung des Gefallenen? wem die Heimholung des Verlornen? wem die Zurechtweisung des Verirrten? Wem sonst als jedenfalls dem Herrn der Natur? Denn nur für jenen, der ursprünglich das Leben verliehen hatte, war es möglich und geziemend, das verlorne Leben wieder zu erschaffen. Und dies gerade lernen wir durch das Geheimnis der Wahrheit, indem wir durch dasselbe belehrt werden, daß Gott es ist, der den Menschen im Anfange schuf und dann nach dem Falle wieder errettete.

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