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Œuvres Grégoire de Nysse (335-394) Oratio catechetica magna Große Katechese (BKV)
Kapitel 21. Die Menschwerdung beweist auch die Gerechtigkeit Gottes.

2.

S. 45 Die Veränderung aber ist eine nie ruhende Fortbewegung eines Dinges von dem Zustand, in dem es ist, in einen anderen. Diese Bewegung jedoch verläuft in zwei Richtungen: entweder nie rastend zum Guten, wodurch der Fortschritt entsteht, der keinen Stillstand kennt, da das Endziel in unabsehbarer Ferne ist, oder aber zum Gegenteil des Guten, dessen Existenz in der Nicht-Existenz besteht ― wenn wir vom Gegenteil des Guten reden, haben wir eine Gegenüberstellung im Sinne, wie wir sie zwischen dem Seienden und Nicht-Seienden, zwischen Existenz und Nicht-Existenz feststellen. ―

Da nun also unsere menschliche Natur wegen ihrer Wandelbarkeit und Veränderlichkeit, sowie wegen ihres Drängens und Strebens unmöglich in sich selbst ruhig verharren kann, sondern der Wille stets und unaufhörlich nach etwas verlangt, weil das Begehren nach dem Schönen ihn naturnotwendig in Bewegung setzt, da ferner nur das Gute wahrhaft ist, nicht aber sein Gegenteil, das bloß der Schein des Schönen umgibt, hierüber aber die in uns wohnende Vernunft das Urteil fällt, so daß wir das wahrhaft Schöne ebensowohl erlangen, als es, wenn wir durch den trügerischen Schein verführt, zum Gegenteil uns hinziehen lassen, verlieren können, ― wie es nach der Fabel dem Hunde erging, welcher den Schatten von dem Fleischstück, das er im Munde hatte, im Wasser sah und voll Gier darnach schnappend, die wirkliche Nahrung fahren ließ, so daß er seinen Hunger nicht stillen konnte ―; da also die Vernunft, in ihrem Verlangen nach dem wahrhaft Schönen in die Irre gehend, sich dem Nicht-Seienden zuwendete, weil sie sich durch den Trug des Ratgebers und Erfinders des Bösen bereden ließ, daß das Gegenteil des wirklich Schönen schön wäre ― nimmer hätte der Trug sein Ziel erreicht, wenn nicht wie ein Köder der Schein des Schönen am Angelhaken des Bösen befestigt gewesen wäre ― und da also der Mensch, in sinnlicher Lust dem Feinde des Lebens sich unterwerfend, in dieses Unglück stürzte, so betrachte von diesem Falle aus alle Eigenschaften, welche Gott seinem Begriffe nach zukommen: die Güte, die Weisheit, die Gerechtigkeit, die Macht, die Unvergänglichkeit und was sonst noch zur höheren Vollkommenheit gehört! Weil er S. 46 die Güte selbst ist, so hat er Mitleid mit dem gefallenen Menschen, und in seiner Weisheit ist er auch nicht im Unklaren über die Art, wie er ihn wieder erheben kann. Die Weisheit schließt aber auch die Fähigkeit in sich, ein gerechtes Urteil zu fällen; denn niemand wird wahre Gerechtigkeit bei der Torheit suchen.

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Discours Catéchétique Comparer
Große Katechese (BKV)
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