3.
Nicht einmal bei dem Widersacher dürfte daher ein Zweifel darüber bestehen, daß das Geschehene nicht gerecht und heilsam sei, wenn anders er zur Erkenntnis der Wohltat gelangt. Jetzt ist (dies noch nicht der Fall); denn wie diejenigen, welche bei einer Kur geschnitten und gebrannt werden, dem Arzt darüber böse sind, solange der Schmerz des Schneidens sie durchzuckt, später aber, sobald die Genesung eintritt und der Schmerz des Brennens vorüber ist, allen, welche die Kur an ihnen vorgenommen haben, Dank wissen, ebenso wird die Danksagung, wenn schließlich nach langer Zeit das jetzt mit der Natur vermischte und verwachsene Böse aus ihr entfernt ist und die Wiederherstellung der jetzt im argen Liegenden zum Urstand stattgefunden hat, in der ganzen Schöpfung einmütig dargebracht werden, sowohl von Seiten jener, welche bei der Reinigung Züchtigung ausstanden, als auch von Seiten jener, welche von Anfang einer Reinigung nicht bedürftig waren.
Dies und Ähnliches lehrt uns das große Geheimnis der Menschwerdung Gottes. Denn gerade dadurch, daß er sich mit der Menschennatur so innig vereinigte und dabei allen Eigentümlichkeiten derselben wie der Geburt, der Ernährung, dem Wachstum, ja selbst dem Tode sich unterzog, hat er alles soeben Erwähnte bewirkt, indem er sowohl den Menschen vom Bösen erlöste, als auch den Urheber des Bösen selbst heilte. Denn wahre Heilung von Krankheit bedeutet Beseitigung des Krankheitsstoffes, wenn sie auch mit Mühseligkeiten verbunden ist.