17.
Wir haben versprochen, von Zeit und Ort der Ankunft des Erlösers zu sprechen. Man soll uns nicht, S. 189 wenn wir weggehen, den Vorwurf machen, wir haben unser Versprechen nicht gehalten. Vielmehr ist es Pflicht, die Neulinge der Kirche nicht zu entlassen, ohne sie gestärkt zu haben.
Fragen wir also nach der Zeit, da der Herr erschienen ist; denn trotzdem die Erscheinung vor nicht langer Zeit erfolgte, wird sie bestritten, auch (wird eingewandt): „Christus Jesus gestern und heute, derselbe auch in Ewigkeit“1. Der Prophet Moses erklärt nun: „Gott, der Herr, wird uns einen Propheten, wie ich bin, aus euren Brüdern erwecken“2. Merken wir uns vorderhand das Wörtchen „wie ich bin“; es wird an seiner Stelle erklärt werden. Doch wann kommt dieser erwartete Prophet? Greife zurück — antwortet er — zu dem, was ich geschrieben habe, und untersuche die Prophezeiung, welche Jakob dem Juda gegeben hat: „Juda, dich mögen deine Brüder loben usw.“3 — um nicht die Stelle ganz zu zitieren. „Nicht wird mangeln ein Fürst aus Juda noch ein Führer aus seinen Lenden, bis der kommt, dem es aufbewahrt ist, und er ist die Erwartung — nicht der Juden, sondern ― der Heiden.“4 Mit dem Aufhören der jüdischen Herrschaft war die Ankunft Christi angedeutet. Stünden sie jetzt nicht unter der Herrschaft der Römer, dann wäre Christus noch nicht erschienen. Wenn sie noch Führer aus dem Stamme Juda und David hätten, dann wäre der Erwartete noch nicht gekommen. Von der jüngsten Geschichte ihrer jetzigen sogenannten Patriarchen, ihrem Stamme, ihrer Mutter würde ich mich schämen zu reden5. Ich überlasse es denen, die davon wissen. Doch woran ist der, welcher als „die Erwartung der Heiden“ kommt, zu erkennen? Es heißt weiter: „Er bindet sein Füllen an S. 190 einen Weinstock“6. Erkennst du jenes Füllen, welches Zacharias7 deutlich vorherverkündet hatte?
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Hebr. 13, 8. ↩
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Deut. 18, 15. ↩
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Gen. 49, 8. ↩
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Ebd. [Gen.] 49, 10. ↩
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Über diese sogenannten Patriarchen vgl. u. a. Eusebius, Comment. in Is. 3, 4 und die Erklärungen von Hieronymus und Cyrill von Alexandrien zu derselben Bibelstelle, ferner Epiphanius, Haeres. 30, 7 u. 8! ↩
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Gen. 49, 11. ↩
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Zach. 9, 9. ↩