12.

[Forts. v. S. 42 ] Wenn auch dem seligen David das Wort, das er zu hören bekam, feststand, nämlich „Der Herr hat deine Sünde hinweggenommen“, so ließ der König nicht nach in der Bußgesinnung, kleidete sich statt mit Purpur mit einem Sacke, setzte sich statt auf goldenen Thron auf Asche und bloßen Boden. Doch nicht nur saß er auf Asche, er aß auch Asche, wie er selbst sagt: „Asche aß ich als Brot, und mit Tränen mischte ich den Trank“¹. In Tränen ließ er das lüsterne Auge zerfließen. „Jede Nacht“ — sagte er — „wasche ich mein Bett; mit Tränen benetze ich meine Lagerstätte“². Mochten auch seine Beamten ihn zum Essen auffordern, nicht gab er ihnen nach. Eine ganze Woche fastete er³. Wenn ein König in solcher Weise seine Sünden bekannte, sollst du, ein einfacher Mann, deine Sünden nicht bekennen? Als dem David nach Absaloms Empörung viele Wege zur Flucht offen standen, wählte er die Flucht über den Ölberg⁴, gerade als hätte er im Geiste den Erlöser, der vom Ölberg aus in den Himmel auffahren wollte, angerufen. Da Semei wider David bittere Fluchworte ausrief, antwortet er: „Lasset ihn!“⁵ Denn er wußte, daß dem, der vergibt, vergeben werden wird.