8.
Was ist nun Pflicht? Worin bestehen die Früchte der Buße? „Wer zwei Röcke hat, gebe demjenigen einen S. 55 Rock, der keinen hat1, und wer Speisen hat, tue desgleichen!2 Du willst die Gnade des Hl. Geistes genießen? Die Armen aber würdigest du nicht irdischer Speisen? Du strebst nach großen Gütern, bist aber nicht freigebig mit den kleinen?
Magst du auch ein Zöllner, ein unzüchtiger Mensch gewesen sein, hoffe auf Erlösung! „Die Zöllner und Buhlerinnen kommen vor euch in das Reich Gottes“3. Und Paulus bestätigt es: „Nicht Unzüchtige, nicht Götzendiener . . . . . werden das Reich Gottes erben. Das sind einige von euch gewesen. Doch ihr habt euch gewaschen, ihr seid geheiligt worden“4. Nicht heißt es „das sind einige von euch“, sondern „das sind einige von euch gewesen“. Wer aus Unwissenheit sündigt, erhält Verzeihung; wer hartnäckig in der Sünde verharrt, wird verdammt.
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An dieser Stelle sind in allen Handschriften noch die Worte eingeschaltet: „Der so lehrte, verdiente Glauben; denn er hat zuerst, was er lehrte, beobachtet. Nicht beschämten ihn seine Worte. Sein Gewissen legte seiner Zunge keine hemmenden Schranken“. ↩
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Luk. 3, 11. ↩
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Matth. 21, 31. ↩
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1 Kor. 6, 9―11. ↩