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Werke Cyrill von Jerusalem (313-387) Procatechesis et Catecheses ad illuminandos Katechesen an die Täuflinge (BKV)
III. KATECHESE AN DIE TÄUFLINGE, frei vorgetragen in Jerusalem.
Über die Taufe

14.

S. 58 Jesus Christus war der Sohn Gottes. Gleichwohl verkündete er das Evangelium nicht vor der Taufe. Wenn der Herr selbst ordnungs- und zeitgemäß verfuhr, sollen dann wir, seine Diener, ohne Einhaltung der Ordnung etwas wagen? Erst damals begann Jesus zu predigen, als der Hl. Geist in sichtbarer Gestalt gleich einer Taube auf ihn herabgekommen war. Nicht sollte Jesus ihn zum erstenmal sehen; denn er kannte ihn schon, ehe er leiblich erschienen war. Vielmehr sollte ihn Johannes der Täufer schauen. „Denn“ — sagt er — „ich kannte ihn nicht; doch der, welcher mich gesandt hatte, mit Wasser zu taufen, sprach zu mir: Derjenige, auf den du den Geist herabsteigen und auf dem du ihn bleiben siehst, der ist es“1. Wenn nun deine Frömmigkeit ebenfalls aufrichtig ist, dann kommt der Hl. Geist auch auf dich herab, und es tönt dir von oben als väterliche Stimme entgegen nicht „dieser ist mein Sohn“2, wohl aber „dieser ist jetzt mein Sohn geworden“. Nur von Jesus gilt „er ist“; denn „im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“3. Von Jesus gilt „er ist“, da er jederzeit der Sohn Gottes ist. Von dir dagegen heißt es „jetzt ist er es geworden“; denn nicht von Natur aus hast du die Sohnschaft, sondern du empfängst sie gemäß einer Bestimmung, Er ist ewig (der Sohn); du aber erhältst die Gnade im Laufe der Zeit.


  1. Joh. 1, 33. ↩

  2. Matth. 3, 17. ↩

  3. Joh. 1, 1. ↩

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