7.
Osiris blieb nun, wie es sich ziemte, dort an seiner Stelle, wohin man ihn Anfangs gebracht hatte; jener aber war voll Ungeduld, er gierte zu erfahren, wie es mit der Wahl stehe und konnte sich zuletzt nicht mehr enthalten, den Versuch zu wagen und die Stimmen zu bestechen. Nicht achtend auf sich und die königlichen Gesetze, und in den Strom sich werfend, fortgerafft, schwimmend, Alles versuchend und duldend, langt er, verlacht von den Zuschauern, jenseits des Flusses an. Er glaubte, daß niemand etwas erführe, außer denen, welchen er nahte und Geld verspräche; allein jedermann S. 80 kannte und haßte ihn und sein Vorhaben. Doch fand man nicht für gut, ihm seinen Ungestüm zu verweisen. Was aber das größte Unglück für ihn war: selbst anwesend, selbst es hörend, war er durch alle Stimmen abgewiesen, durch alle Hände von der Wahl ausgeschlossen worden: und die Götter schleuderten überdieß ihren Fluch auf ihn. Da kam nun Osiris gerufen, ohne alles Zuthun, und Götter, Priester, kurz Alle gingen ihm mit heiligen Kränzen und heiligen Flöten an das Gestade entgegen, wo die Baris, welche auf dem Libyschen Theile den jungen König aufnahm, landen mußte. Sogleich verkündeten große Zeichen vom Himmel, und ebendaher Stimmen guter Vorbedeutung, und Alles der Art, wodurch man das Künftige erforscht, sowohl Kleineres, als Größeres, den Aegyptiern eine glückliche Herrschaft; nur schien es, daß die niederen Dämonen nicht ruhen, noch das Glück der Menschen gelassen ertragen würden, sondern sie schienen Nachstellungen zu bereiten und vor Neid zu entbrennen. Schon zeigten sich einige Nachstellungen.