§ 2.
Die Absicht (scopus) der Hierarchie ist die möglichste Angleichung und Vereinigung mit Gott; Er ist ihr Führer in allem Wissen und Wirken. Beständig auf Seine göttliche Schönheit schauend, bildet sie diese, so weit möglich, nach und macht die ihr Angehörigen zu Abbildern, zu klaren, unbefleckten Spiegeln, die den Strahl des ursprünglichen Lichtes und der höchsten Gottheit auffangen. Von diesem erfüllt, lassen sie es nach göttlichem Gesetz neidlos auf die ihnen folgenden überströmen. Denn die heiligen Bekenner und Eingeweihten dürfen nichts tun, was den heiligen Gesetzen ihrer heiligen Ordnung widerspricht, oder abweichend denken, wenn sie nach seiner göttlichen Klarheit streben und sie gebührend ehrfürchtig anschauen und nach der einem jeden entsprechenden Fassungskraft umgewandelt werden wollen. Wer von der Hierarchie spricht, nennt eine heilige Anordnung, das Bild der Ur-Schönheit Gottes; sie feiert in heiligen Ordnungen und Wissenschaften die Geheimnisse ihrer Erleuchtung und ist, soweit möglich, ihrem eigenen Urgrund gleichförmig.
Jeder, der zur Hierarchie gehört, wird in der Nachahmung Gottes gefördert und hat den göttlichsten Vorzug, Mitarbeiter Gottes zu sein und Sein Wirken in sich hervorleuchten zu lassen. Es entspricht dieser heiligen Ordnung, daß einige reinigen, andere gereinigt werden, einige erleuchten, andere erleuchtet werden, einige vollenden, andere vollendet werden. Die göttliche Seligkeit aber ist frei von aller Beimischung von ihr Unähnlichem, voll des ewigen Lichtes, keiner Vollendung bedürftig, sie selbst ist alle Reinigung, Erleuchtung, Vollendung; übervollkommen und aller Vollkommenheit Ursprung, Ursache jeder heiligen Ordnung.