§ 2.
Wir sollen es nicht, wie die Menge, für eine Entweihung halten, wenn von Rindern, Löwen, Adlern, feurigen Rädern usw. die Rede ist. Die Hl. Schrift bedarf solcher Bilder, um unseren Geist zu Himmlischem emporzuführen.
Man könnte gegen die Darstellung der Hl. Schrift einwenden: 1.) den himmlischen Geistern würden edlere körperliche Geschöpfe besser entsprechen; 2.) da die edleren Geschöpfe edlere Eigenschaften haben, würden sie uns eine würdigere Vorstellung vermitteln; 3.) es grenze an Blasphemie, Göttliches mit Niedrigem zu vergleichen; 4.) bei buchstäblicher Auffassung würden wir in größeren Irrtum geführt. 5.) Der Wortsinn der Schrift erscheint falsch.
Nähere Erforschung zeigt, daß die Bilder der Schrift mit großer Weisheit gewählt sind und weder dem Göttlichen Schmach antun, noch uns niedere Vorstellungen vermitteln. Sie nehmen Rücksicht auf unsere Schwäche. Und durch das Geheimnisvolle ihrer Sprache weisen sie darauf hin, daß es sich um eine heilige und verborgene Wahrheit handelt.