§ 3.
Die Art der mystischen Verdeutlichung ist eine doppelte: durch die Ähnlichkeit und durch die Unähnlichkeit.
Es ist ähnlich, wie wenn man von Gott selbst spricht: Bisweilen nennt man Ihn Wort, Geist, Wesen, wesenhaftes Sein, wahre Ursache alles geschaffenen Daseins, Licht, Leben. Und das scheinen passendere Ausdrükke als körperliche Bilder. Aber auch das sind unzulängliche Bilder, da Gott all das Genannte übersteigt. Darum bezeichnet man Ihn manchmal durch das, was Er nicht ist: als den Unsichtbaren, Unbegreiflichen, Unendlichen.
Die negative Bezeichnung ist die entsprechendere, denn Er ist nicht »wie etwas von dem, was ist. Wir kennen Seine überwesentliche, unsichtbare, unaussprechliche Unendlichkeit nicht.«
Wenn bei Gott die negativen Bestimmungen treffender sind als die positiven, so sind für die himmlischen Geister die unähnlichen Gebilde angebrachter: Sie lassen nicht den Irrtum aufkommen, als ob es sich um die eigentliche Beschreibung handelte (wie wenn man sie als strahlende Männer darstellt); außerdem hat alles, was ist, Anteil am Guten.