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Werke Ambrosius von Mailand (340-397) De virginibus ad Marcellinam sororem Über die Jungfrauen (BKV)
Zweites Buch.
III. Kapitel.

20.

Da konnte man die Bestie am Boden liegen sehen, wie sie die Füße (der Jungfrau) leckte und mit stummem Laut bezeugte, daß sie den heiligen Leib der Jungfrau nicht verletzen durfte. So erwies also die Bestie ihrer Beute Verehrung. Der eigenen Natur vergessend, nahm sie die Natur an, welche die Menschen verloren hatten. Man hätte sehen können, wie gleichsam die Naturen sich verkehrten und die Menschen tierische Wildheit annahmen und die Bestie zur Blutgier antrieben, die Bestie hingegen die Füße der Jungfrau koste und so zu erkennen gab, was Menschen geschuldet hätten. So wunderbarer Zauber liegt über der Jungfräulichkeit, daß ihr selbst Löwen ihre Bewunderung bezeugen: ob auch hungrig, der Fraß verleitete sie nicht; ob gereizt, das Ungestüm riß sie nicht fort; ob aufgestachelt, die Wut entflammte sie nicht; ob daran gewöhnt, die Gepflogenheit beirrte sie nicht; ob wild, die Natur hatte sie nicht mehr in ihrer Gewalt. Sie wurden Lehrer der Frömmigkeit, indem sie der Märtyrin huldigten, ebenso Lehrer der Keuschheit, indem sie der Jungfrau nur die Füße kosten, die Augen gleichsam aus S. 353 Schamhaftigkeit zur Erde gesenkt, daß nichts Männliches, und wäre es auch tierischer Art, die entblößte Jungfrau anblicke.

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Übersetzungen dieses Werks
Über die Jungfrauen (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung: Über die Jungfrauen drei Bücher

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