Einleitung und Inhalt.
Es war selbstverständlich, daß Cyrillus über das endlich gelungene Friedenswerk an den Papst berichtete; die Überbringer seines Schreibens kamen in Rom an, als der Papst gerade mit den zur Feier des Jahrestages seiner Erhebung auf den päpstlichen Stuhl in Rom anwesenden S. 560 Bischöfen eine Synode hielt, vor welcher dasselbe verlesen und von der es gebilligt wurde; es wurde auch die Antwort an Cyrillus abgefaßt. Nun kamen auch die von Cyrillus schon angekündigten Boten des Johannes mit einem speciellen Schreiben desselben an den Papst; auch dieses wünschte der Papst noch den versammelten Bischösen vorlesen zu können, weßhalb er die zum 31. Juli zugereisten Bischöfe mit den Boten des Cyrillus in Rom zurückhielt, diese endlich zugleich mit den Gesandten des Bischofs Johannes entließ und beiden Parteien die au verschiedenen Daten geschriebenen Briefe unter demselben Datum gefertigt einhändigte. Nur so lassen sich die Schwierigkeiten beseitigen, welche aus dem Datum der Erwählung (31. Juli) und dem der 2 hier folgenden Schreiben (17. Sept.), sowie daraus entgehen, daß der Pappst in n. 7 des 5. Briefes sagt, er erwarte noch die Ankunft der Kleriker des Johannes, in n. 3 des 6. Briefes an Johannes aber gleichfalls erwähntt, auch sein Brief sei in der Versammlung der in Rom anwesenden Bischöfe vorgelesen worden, und dann dennoch beide Briefe mit demselben Datum ausfertigt, so daß Pagi und Tillemont die Datumsangabe eines oder beider Briefe für falsch hielten. — Der Inhalt des Briefes ist kurz folgender: Der Papst spricht seine große Freude über den endlich erlangten kirchlichen Frieden aus, lobt den Johannes, welcher ja nie dem Irrthum des Nestorius zugestimmt habe, jetzt aber durch sein Beispiel so viele andere Hirten zurückführe, und erklärt, daß die Synode mit Sehnsucht die Ankunft der Kleriker des Johannes erwarte und die Mühen des Cyrillus durchaus billige.
