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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De magistro Über den Meister (ChatGPT)
CAPUT IX. Ob die Dinge selbst oder deren Erkenntnis mehr Wert haben sollten als ihre Zeichen.

25.

Augustinus: Nun möchte ich also, dass du verstehst, dass die Dinge, die bezeichnet werden, mehr geschätzt werden sollten als ihre Zeichen. Denn alles, was um eines anderen willen existiert, muss notwendigerweise weniger wertvoll sein als das, um dessentwillen es existiert; es sei denn, du denkst anders.

Adeodatus: Mir scheint, hier sollte man nicht voreilig zustimmen: Denn wenn wir "Schlamm" sagen, denke ich, dass dieser Name weit über der Sache steht, die er bezeichnet. Denn was uns beim Hören stört, gehört nicht zum Klang des Wortes selbst; denn der Name "Schlamm" (Coenum) ist mit einer geänderten Buchstabe "Himmel" (coelum); zwischen den Dingen jedoch, die mit diesen Namen bezeichnet werden, sehen wir den großen Unterschied. Daher würde ich diesem Zeichen keineswegs zuschreiben, was wir in der Sache, die es bezeichnet, verabscheuen; und deshalb ziehe ich es berechtigterweise vor: Denn wir hören es lieber, als dass wir jene Sache mit irgendeinem Sinn berühren.

Augustinus: Sehr wachsam, in der Tat. Daher ist es falsch zu sagen, dass alle Dinge mehr geschätzt werden sollten als ihre Zeichen.

Adeodatus: So scheint es.

Augustinus: Sag mir also, was du denkst, welcher Überlegung diejenigen gefolgt sind, die diesem so hässlichen und verachtenswerten Ding einen Namen gegeben haben; oder ob du sie gutheißt oder ablehnst.

Adeodatus: Ich wage es weder, sie zu billigen noch zu missbilligen, noch weiß ich, welcher Überlegung sie gefolgt sind.

Augustinus: Kannst du wenigstens wissen, welcher Überlegung du folgst, wenn du diesen Namen aussprichst?

Adeodatus: Das kann ich sicherlich: Denn ich möchte etwas bezeichnen, um die Person, mit der ich spreche, über diese Sache zu unterrichten oder zu ermahnen, weil ich glaube, dass es angemessen ist, dass sie unterrichtet oder ermahnt wird.

Augustinus: Nun, ist es nicht wertvoller, selbst zu lehren oder zu ermahnen, oder gelehrt oder ermahnt zu werden, was entweder du durch diesen Namen angemessen vermittelst oder dir vermittelt wird, als das Wort selbst?

Adeodatus: Ich gebe zu, dass das Wissen, das durch dieses Zeichen entsteht, dem Zeichen selbst vorzuziehen ist; aber deshalb glaube ich noch nicht, dass auch die Sache selbst dies ist.

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