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De la monogamie
IX.
Mais ces raisonnements couraient grand risque de ressembler à des conjectures forcées, s'ils ne se corroboraient par les sentences que rendit le Seigneur au sujet de la répudiation qu'il défend aujourd'hui après l'avoir permise autrefois; d'abord, dit-il, «parce qu'il n'en était pas ainsi dès Je commencement,» de même que de la réitération du mariage; ensuite, «parce que l'homme ne doit pas séparer ceux que Dieu a unis,» c'est-à-dire pour ne pas se révolter contre le Seigneur. A celui-là seul de séparer qui a uni. Or, il séparera, non par la dureté de la répudiation, qu'il reproche et supprime, mais par la dette de la mort. En effet, «de deux passereaux, l'un ou l'autre ne tombe pas à terre sans la volonté du Père céleste.» Si donc ce l'homme ne doit point séparer par le divorce ceux que Dieu a unis,» il s'ensuit également «que l'homme ne devra point unir par le mariage ceux que Dieu a séparés par la mort,» aussi rebelle à la volonté de Dieu, dans l'acte qui unirait ce qui est séparé, que dans l'acte qui séparerait ce qui est uni. En voilà suffisamment sur le respect pour la volonté de Dieu, et le rétablissement de la loi primitive.
Mais une autre raison conspire à ce dessein; je me trompe, non pas une autre raison, mais la même qui a établi la loi primitive et détermine aujourd'hui la volonté du Seigneur à interdire le divorce. La voici: «Quiconque renvoie sa femme, dit-il, si ce n'est pour cause de fornication, et en épouse une autre, est adultère; et celui qui épouse la femme renvoyée est adultère.»
La femme répudiée peut-elle se marier légitimement, me dira-t-on? Et si elle vient à pécher en dehors du mariage, a-t-elle mérité la flétrissure de l'adultère, puisque l'adultère est le crime dans le mariage?
---- Dieu, qui juge autrement que les hommes, a déclaré que pour elle tout commerce de ce genre, qu'il ait lieu par les noces ou par la prostitution, est un véritable adultère. Examinons en effet ce qu'est le mariage devant Dieu, et nous reconnaîtrons également ce qu'est l'adultère. Il y a mariage, lorsque Dieu unit deux époux dans une seule chair, ou lorsque les trouvant unis dans une même chair, il a scellé leur union. Il y a adultère, lorsque les deux époux étant séparés pour une raison ou pour une autre, il vient se mêler une autre chair; c'est trop peu, une chair étrangère, dont il ne peut pas être dit: «Voilà la chair de ma chair, et l'os de mes os.» Car ce qui a été fait une fois et prononcé comme dès le commencement, ne peut convenir aujourd'hui à une autre chair. Vainement donc tu me dis: Dieu ne veut pas que la femme répudiée se remarie tant que son époux est vivant, comme s'il le lui permettait après qu'il est mort, puisque si elle n'est pas liée envers le mort, elle ne l'est pas davantage envers le vivant. Comme la répudiation brise le lien du mariage1 aussi bien que la mort, dès lors elle ne sera plus enchaînée à son époux, puisque le lien qui l'enchaînait est rompu, tant il est vrai que peu importe qu'elle se remarie du vivant ou après la mort de son époux. Car ce n'est pas contre mi qu'elle pèche, c'est contre elle-même. «Tout autre péché commis par l'homme est hors du corps; mais celui qui commet la fornication pèche contre son propre corps.» Or, il est coupable d'adultère, lorsqu'on outre de celle première chair que Dieu avait unie en deux, ou qu'il avait trouvée unie, il mêle à sa chair tout autre chair. Voilà pourquoi le Seigneur, supprima le divorce qui «n'exista point dès le commencement, afin de rétablir ce qui exista dès le commencement,», c'est-à-dire l'union de deux époux vivant jusqu'à la fin dans une même chair; et de peur que la nécessité ou l'occasion d'une troisième chair s'unissant à une autre ne franchisse la barrière, il permet la répudiation dans un seul cas, celui ou interviendrait l'adultère qu'il cherche à prévenir.
Il est si vrai que le divorce n'exista point dès le commencement, que chez les Romains on ne trouve cette dureté de cœur2 que six cents ans après la fondation de leur ville. Mais les Romains se souillent par l'adultère sans même répudier leurs épouses. Pour nous, quand même nous répudierions les nôtres. il ne nous est pas permis de nous marier.
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Über die einmalige Ehe (BKV)
9. Kap. Bei Aufhebung der im Alten Testament gestatteten Scheidung durch Scheidebrief gab Christus zu verstehen, daß Gott schon im Anbeginn bei Einsetzung der Ehe im Paradiese nur eine einmalige Heirat gewollt habe.
Man könnte das für gewaltsame Beweisführungen halten, die auf bloßen Vermutungen beruhen, wenn dem nicht bestimmte Aussprüche zur Seite ständen, die der Herr tat, als er den Scheidebrief besprach, den er, nachdem er lange Zeit erlaubt gewesen war, verbot, erstens, weil es von Anfang an nicht so war, sowie es auch noch keine Mehrzahl von Ehen gab, sodann, weil der Mensch nicht trennen soll, was Gott zusammengefügt hat, um nämlich nicht gegen den Herrn zu handeln. Denn nur der allein darf trennen, der zusammengefügt hat. Er wird aber die Trennung vollziehen, nicht durch die harte Maßregel eines Scheidebriefes, den er tadelt und verbietet, sondern durch den Tribut des Todes. Fällt ja auch von zwei Sperlingen nicht einer auf die Erde ohne den Willen des Vaters. Wenn also der Mensch die, welche Gott zusammengefügt hat, nicht durch einen Scheidebrief trennen soll, so ist es ebenso angemessen, daß diejenigen, die Gott durch den Tod getrennt hat, der Mensch nicht wieder durch eine Ehe verbinde. Er würde ebensosehr gegen den Willen Gottes handeln, wenn er das Getrennte verbinden, als das Verbundene trennen wollte.
Soviel darüber, daß man den Willen Gottes nicht vereiteln dürfe, sondern das ursprüngliche Gesetz wiederherstellen müsse. Es kommt aber noch ein anderer S. 497Grund hinzu, oder richtiger, es ist kein anderer, sondern vielmehr derselbe, welcher zum Erlaß des uranfänglichen Gesetzes führte und den Willen Gottes bewog, den Scheidebrief zu verbieten, nämlich der, daß, wer seine Gattin entläßt, außer wegen Ehebruchs, sie zur Ehebrecherin macht, und der, welcher eine Entlassene heiratet, selber Ehebruch begeht1. Denn eine Verschmähte darf vor dem Gesetze eine (neue) Ehe eingehen2, und wenn sie sich etwas Derartiges hat zuschulden kommen lassen ohne den Rechtstitel einer Ehe, so trifft sie keine Anklage auf Ehebruch in dem Sinne, wie der Ehebruch in der Ehe ein Verbrechen ist. Gott hat da eine andere Ansicht als die Menschen; er nennt nämlich überhaupt3 die Zulassung eines andern Mannes, sei es bei bestehender Ehe, sei es gemeiniglich, Ehebruch. Sehen wir zu, was bei Gott als Ehe gilt, so werden wir ebenmäßig erkennen, was Ehebruch ist. Eine Ehe liegt vor, wenn Gott zwei zu einem Fleische verbindet, oder, wenn er sie in demselben Fleische verbunden findet, die Verbindung besiegelte4. Ehebruch S. 498 liegt vor, wenn sich mit den beiden wie immer Getrennten ein anderes, richtiger ein fremdes Fleisch verbindet, von welchem nicht gesagt werden kann, das ist Fleisch von meinem Fleisch und Gebein von meinem Gebein. Denn da dieses ein für allemal geschehen und dieses Wort ein für allemal gesprochen ist, so kann es, wie am Anfange so auch jetzt, nicht von einem anderen Fleische gelten.
Somit wird es eine grundlose Behauptung sein, zu sagen, Gott wolle nicht, daß eine Verschmähte bei Lebzeiten ihres Mannes sich mit einem anderen Manne verbinde, als ob er es ihr nach seinem Tode gestatte. Denn wenn sie nicht an den Verstorbenen gebunden ist, dann ist sie auch nicht an den Lebenden gebunden. Da sowohl durch den Scheidebrief, als auch durch den Tod das Eheband zerrissen wird, so kann sie nicht mehr an jenen5 gebunden sein, wenn das Band, wodurch sie ihm verbunden war, zerrissen ist. An wen wird sie denn also gebunden sein? Für Gott macht es keinen Unterschied, ob sie sich bei Lebzeiten oder nach dem Tode des Mannes verheiratet. Denn sie sündigt nicht gegen diesen, sondern gegen sich selbst. „Jede Sünde, die ein Mensch begeht, besteht außerhalb seines Leibes, wer aber Ehebruch begeht, der sündigt gegen seinen eigenen Leib“6. Ehebruch aber begeht, wie wir vorher festgestellt haben, jeder, der mit einem anderen Fleische sich verbindet außer dem früheren, zu welchem Gott zwei zusammengefügt S. 499oder sie zusammengefügt gefunden hat. Darum eben hat Christus den Scheidebrief beseitigt, welcher am Anfang nicht bestand, um das, was von Anfang da war, zu stärken, nämlich das Ausharren der zwei in einem Fleische, damit nicht die Notwendigkeit oder Gelegenheit zu einer dritten Fleischesverbindung hereinbreche, und nur aus einer einzigen Ursache hat er eine Scheidung erlaubt, wenn nämlich das, was er durch ihre Zulassung verhüten wollte, schon eingetreten ist7. So wenig aber existierte von Anfang an der Scheidebrief, daß bei den Römern erst sechshundert Jahre nach Erbauung der Stadt eine Härte dieser Art als zum ersten Mal vorkommend mit Abscheu angemerkt wird8. Jene9 begehen freilich auch ohne Scheidebrief Ehebrüche, uns dagegen wird es, auch wenn wir den Scheidebrief geben, nicht erlaubt sein, auch nur zu heiraten10.
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Matth. 19,9. ↩
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Die Lesart bei Oehler Non et nubere legitime potest repudiata, et si quid tale commiserit sine matrimonii nomine, non capit elogium adulterii, qua adulterium in matrimonio crimen est? kann unmöglich richtig sein; sie widerspricht dem Zusammenhang und der Bestimmung Deut. 24,1 ff., wonach die Geschiedene wieder heiraten durfte, was ja auch T. später anerkennt, wo er sagt, daß (nach der Auffassung des Gesetzes) die Ehe durch die Scheidung gelöst werde wie durch den Tod. Es ist zu lesen: Nam et und am Schluß des Satzes darf kein Fragezeichen stehen. Im zweiten Teil des Satzes sagt T., daß, wenn die Geschiedene eine Fleischessünde beging, dies ihr nicht als Ehebruch angerechnet wurde. tale quid commiserit sine matrimonii nomine ist eine fleischliche Vereinigung mit einem Manne, der ihr noch nicht in einer neuen Ehe angetraut war. – Im folgenden Satz ist mit den Handschriften zu lesen: Deus aliter censuit, nicht taliter, wie Oehler verbessern wollte. ↩
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in totum = überhaupt, ganz und gar, schlechtweg; vgl. Hoppe 100 ff. ↩
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Oehler hat: aut iunctos deprehendens in eadem carne coniunctionem signavit. Zunächst sei bemerkt, daß bei signavit nicht, wie bei Kellner interpretiert, an die Taufe zu denken ist signare heißt hier , wie öfters, soviel wie confirmare. Der Sinn ist: wenn zwei, die noch unverheiratet sind, sich fleischlich vereinigen, so ist hierdurch das matrimonium hergestellt und es wird als solches von Gott bestätigt; denn in der Verbindung selbst liegt das „erunt duo in carnem unam“. Deshalb heiß es später: Adulteratur... qui aliam carnem sibi inmiscet super illiam pristinam, quam deus aut coniunxit aut coniunctam deprehendit, und ferner: Semel hoc factum ... sicut ab initio ita et nunc in aliam carnem non potest convenire. Es ist also nicht, wie mehrere Handschriften haben, coniunctione, sondern coniunctionem zu lesen, und nach der fast stets wiederkehrenden Ausdrucksweise T.’s. wird (mit den Handschriften) zu lesen sein: iuctos deprehendens in eandem carnem. ↩
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Mann, der ihr den Scheidebrief gab oder gestorben ist. ↩
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1 Kor. 6,18. ↩
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nämlich wegen Ehebruches. Matth. 19,9. Die Zulassung der Scheidung, dieser harten Maßregel, wegen Ehebruches soll, das ist der Gedanke T.’s dem Ehebruch vorbeugen, und nur dann ist sie gestattet, wenn Ehebruch vorliegt. ↩
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Vgl. Apol. 6 S. 56. denotetur steht hier, wie fast immer bei T., in mißbilligender Bedeutung. ↩
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die Römer der jetzigen Zeit. ↩
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nobis... ne nubere quidem licebit; auch nur von neuem zu heiraten, geschweige denn fleischliche Sünden zu begehen. nobis steht im Gegensatz zu illi (Romani); es ist deshalb unrichtig, wenn Oehler bemerkt, unter „nobis“ seien die Montanisten gemeint, vielmehr bezeichnet es die Christen im Gegensatz zu den Heiden. T. hat also damals die Ansicht, daß den Christen im Falle eines Ehebruchs zwar die Scheidung erlaubt sei, aber nicht die Wiederverheiratung. Daß er als Katholik eine andere Ansicht gehabt habe, kann aus ad ux. II, 1 nicht bewiesen werden, da das daselbst genannte divortium auch eine Scheidung vom Ehegatten auf Grund von 1 Kor 7,12 bezeichnen kann, ja nach dem Zusammenhang sogar sehr wahrscheinlich bezeichnet. Auch das folgende Kap. 10 legt nahe, daß der Grundsatz allgemein war, eine Scheidung auf Grund des Ehebruches erlaube nicht die Wiederverheiratung. ↩