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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput V: De paganorum secretiore doctrina physicisque rationibus.

Sed ipsorum potius interpretationes physicas audiamus, quibus turpitudinem miserrimi erroris uelut altioris doctrinae specie colorare conantur. primum eas interpretationes sic Varro commendat, ut dicat antiquos simulacra deorum et insignia ornatusque finxisse, quae cum oculis animaduertissent hi, qui adissent doctrinae mysteria, possent animam mundi ac partes eius, id est deos ueros, animo uidere; quorum qui simulacra specie hominis fecerunt, hoc uideri secutos, quod mortalium animus, qui est in corpore humano, simillimus est inmortalis animi; tamquam si uasa ponerentur causa notandorum deorum et in Liberi aede oenophorum sisteretur, quod significaret uinum, per id quod continet id quod continetur; ita per simulacrum, quod formam haberet humanam, significari animam rationalem, quod eo uelut uase natura ista soleat contineri, cuius naturae deum uolunt esse uel deos. haec sunt mysteria doctrinae, quae iste uir doctissimus penetrauerat, unde in lucem ista proferret. sed, o homo acutissime, num in istis doctrinae mysteriis illam prudentiam perdidisti, qua tibi sobrie uisum est, quod hi, qui primi populis simulacra constituerunt, et metum dempserunt ciuibus suis et errorem addiderunt, castiusque deos sine simulacris ueteres obseruasse Romanos? hi enim tibi fuerunt auctores, ut haec contra posteriores Romanos dicere auderes. nam si et illi antiquissimi simulacra coluissent, fortassis totum istum sensum de simulacris non constituendis, interim uerum, timoris silentio premeres et in huiuscemodi perniciosis uanisque figmentis mysteria ista doctrinae loquacius et elatius praedicares. anima tua tamen tam docta et ingeniosa - ubi te multum dolemus - per haec mysteria doctrinae ad deum suum, id est a quo facta est, non cum quo facta est; nec cuius portio, sed cuius conditio est; nec qui est omnium anima, sed qui fecit omnem animam, quo solo inlustrante anima fit beata, si eius gratiae non sit ingrata, nullo modo potuit peruenire. uerum ista mysteria doctrinae qualia sint quantique pendenda, quae sequuntur ostendent. fatetur interim uir iste doctissimus animam mundi ac partes eius esse ueros deos; unde intellegitur totam eius theologian, eam ipsam scilicet naturalem, cui plurimum tribuit, usque ad animae rationalis naturam se extendere potuisse. de naturali enim paucissima praeloquitur in hoc libro, quem de dis selectis ultimum scripsit; in quo uidebimus utrum per interpretationes physiologicas possit ad hanc naturalem referre ciuilem. quod si potuerit, tota naturalis erit: et quid opus erat ab ea ciuilem tanta cura distinctionis abiungere? si autem recto discrimine separata est: quando nec ista uera est quae illi naturalis placet - peruenit enim usque ad animam, non usque ad uerum deum qui fecit et animam - , quanto est abiectior et falsior ista ciuilis, quae maxime circa corporum est occupata naturam, sicut ipsae interpretationes eius, ex quibus quaedam necessaria commemorare me oportet, tanta ab ipsis exquisitae et enucleatae diligentia demonstrabunt.

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

5. Die Geheimlehre und die physikalische Ausdeutung der heidnischen Theologie.

Doch wollen wir lieber ihre physikalischen Ausdeutungen vernehmen, mit denen sie die Schmach einer überaus traurigen Verirrung gleichsam unter dem Scheine tieferer Erkenntnis zu bemänteln suchen. Varro leitet zu diesen Ausdeutungen zunächst über durch den Hinweis, daß die Alten Bildnisse, Abzeichen und Schmuck der Götter erfunden hätten zu dem Zweck, daß die, welche in die Geheimnisse der Lehre einzudringen suchten, an diesen augenfälligen Zeichen die Seele der Welt und deren Teile das ist die wahren Götter im Geiste zu schauen vermöchten; indem sie die Götterbildnisse nach der menschlichen Gestalt formten, seien sie wohl von dem Gedanken ausgegangen, daß der Geist der Sterblichen, der im menschlichen Leibe wohnt, dem unsterblichen Geiste ganz ähnlich ist; wie wenn zur Kennzeichnung der Götter Gefäße aufgestellt würden und im Tempel des Liber ein Weinkrug Aufstellung fände, der den Wein andeuten sollte, also durch das Gefäß den Inhalt, so werde durch das Bildnis, das menschliche Gestalt aufweise, die vernunftbegabte Seele angedeutet, weil dieses Naturwesen in jenem Gefäß, wenn man die menschliche Gestalt so nennen will, enthalten sei, und als vernunftbegabte Seele eben stellen sie sich Gott oder die Götter vor. Das sind die Geheimnisse der Lehre; dieser hochgelehrte Mann war in dieselben eingedrungen, um daraus dies ans Licht zu ziehen. Allein, Band 1, S. 342du scharfsinnigster Forscher, hast du nicht über diesen Geheimnissen der Lehre jene Klugheit eingebüßt, wonach du so vernünftig urteiltest, daß die, welche zuerst Götterbildnisse für das Volk aufstellten, ihren Mitbürgern die Furcht benahmen und zugleich einen Irrtum auf die Bahn brachten und daß die alten Römer, die noch keine Bildnisse hatten, reiner die Götter verehrten? Diese alten Römer haben dir den Mut gegeben, so etwas den späteren Römern entgegenzuhalten. Denn wenn die ältesten Römer auch schon Bildnisse verehrt hätten, so würdest du vielleicht diesen ganzen Gedanken, daß man keine Götterbildnisse hätte aufstellen sollen, so richtig er ist, aus Furcht unterdrückt und an dergleichen verderblichen und nichtigen Gebilden die Geheimnisse der Lehre nur umso wortreicher und hochtrabender gepriesen haben. Jedoch deine Seele, so gelehrt und scharfsinnig, konnte auf dem Wege dieser Geheimnisse der Lehre zu ihrem Gott unmöglich vordringen (und darin tust du uns sehr leid), nämlich zu dem Gott, von dem sie erschaffen ist, nicht zu einem, mit dem zugleich sie geworden ist; nicht zu einem, von dem sie ein Teil ist, sondern zu dem, dessen Werk sie ist; nicht zu einem, der die Seele jeglichen Dinges ist, sondern zu dem, der jegliche Seele geschaffen hat, zu dem einzigen, durch dessen Erleuchtung die Seele glückselig wird, wenn sie gegen seine Gnade nicht undankbar ist. Welcher Art indes jene Geheimnisse der Lehre sind und welcher Wert darauf zu legen ist, wird sich noch zeigen. Zunächst bekennt sich dieser hochgelehrte Mann zu der Ansicht, daß die Seele der Welt und deren Teile die wahren Götter seien; daraus ersieht man, daß sich seine ganze Theologie, und zwar gerade die natürliche, auf die er am meisten hält, höchstens bis zur Natur der vernunftbegabten Seele hätte erheben können. Er äußert sich nämlich über die natürliche Theologie nur mit ganz wenigen Worten in der Vorrede zum letzten Buche, das von den auserlesenen Göttern handelt; hier werden wir auch sehen, ob es ihm gelingt, durch physiologische Ausdeutungen die staatliche Theologie auf die natürliche zurückzuführen. Gelingt ihm dies, so gibt es doch wohl überhaupt nur eine natürliche Theologie; wozu dann die Band 1, S. 343so sorgsam durchgeführte Unterscheidung und Trennung der staatlichen Theologie von der natürlichen? Ist aber die Unterscheidung richtig und die Trennung berechtigt, so müssen wir doch sagen: Wenn nicht einmal die Theologie, die als die natürliche seinen Beifall findet, die wahre ist (sie dringt ja nur bis zur Seele vor, nicht bis zum wahren Gott, der auch die Seele erschaffen hat), wie irrig und verwerflich muß dann erst die staatliche Theologie sein, die sich vorwiegend mit der körperhaften Natur befaßt, wie gerade seine Ausdeutungen zeigen werden, diese von ihnen mit so mühsamem Fleiß ausgeklügelten und ausgetüftelten Erklärungen, von denen ich manches anzuführen nicht umgehen kann?

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