• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430)

Edition Hide
De civitate Dei (CCSL)

Caput VII: An rationabile fuerit Ianum et Terminum in duo numina separari.

Ianus igitur, a quo sumpsit exordium, quaero quisnam sit. respondetur: mundus est. breuis haec plane est atque aperta responsio. cur ergo ad eum dicuntur rerum initia pertinere, fines uero ad alterum, quem Terminum uocant? nam propter initia et fines duobus istis dis duos menses perhibent dedicatos praeter illos decem, quibus usque ad Decembrem caput est Martius, Ianuarium Iano, Februarium Termino. ideo Terminalia eodem mense Februario celebrari dicunt, cum fit sacrum purgatorium, quod uocant Februm, unde mensis nomen accepit. numquid ergo ad mundum, qui Ianus est, initia rerum pertinent et fines non pertinent, ut alter illis deus praeficeretur? nonne omnia, quae in hoc mundo fieri dicunt, in hoc etiam mundo terminari fatentur? quae est ista uanitas, in opere illi dare potestatem dimidiam, in simulacro faciem duplam? nonne istum bifrontem multo elegantius interpretarentur, si eundem et Ianum et Terminum dicerent atque initiis unam faciem, finibus alteram darent? quoniam qui operatur utrumque debet intendere; in omni enim motu actionis suae qui non respicit initium non prospicit finem. unde necesse est a memoria respiciente prospiciens conectatur intentio; nam cui exciderit quod coeperit, quomodo finiat non inueniet. quodsi uitam beatam in hoc mundo inchoari putarent, extra mundum perfici, et ideo Iano, id est mundo, solam initiorum tribuerent potestatem: profecto ei praeponerent Terminum eumque ab dis selectis non alienarent. quamquam etiam nunc cum in istis duobus dis initia rerum temporalium finesque tractantur, Termino dari debuit plus honoris. maior enim laetitia est, cum res quaeque perficitur; sollicitudinis autem plena sunt coepta, donec perducantur ad finem, quem qui aliquid incipit maxime adpetit intendit, expectat exoptat, nec de re inchoata, nisi terminetur, exultat.

Translation Hide
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

7. War es vernünftig, Janus und Terminus als zwei Gottheiten zu unterscheiden?

Ich frage also: Wer ist Janus, mit dem Varro die Reihe der Auserlesenen einleitet? Man erwidert: Er ist die Welt. Eine kurze und deutliche Antwort, fürwahr. Warum bringt man aber dann mit ihm nur den Anfang der Dinge in Beziehung, das Ende dagegen mit einem andern, den man Terminus nennt? Denn wegen des Anfangs und des Endes sollen diesen beiden Göttern zwei eigene Monate gewidmet worden sein neben den alten zehn, die bis zum Dezember laufen, beginnend mit dem März; nämlich der Januar dem Janus und der Februar dem Terminus. Deshalb werden die Terminalien, sagt man, eben im Februar gefeiert, ein Reinigungsopfer, das man Februm heißt, wovon dieser Monat den Namen erhalten hat. Gehören also zur Welt, die Janus ist, nur die Anfänge der Dinge, nicht auch die Ausgänge, weil man über diese wieder einen andern Gott gesetzt hat? Wenn sie sagen, daß etwas auf dieser Welt geschehe, sagen sie damit nicht zugleich, daß es sich auf dieser Welt vollziehe? Was ist das wieder für ein Blödsinn, dem Janus am Werke nur eine halbe Macht zu geben und im Bildnis ein doppeltes Gesicht? Würde man nicht diesen doppelstirnigen Gott viel geschmackvoller deuten, wenn man ihn sowohl Janus als Terminus sein ließe und das eine Gesicht auf die Anfänge, das andere auf die Ausgänge bezöge? Beides zumal muß ja jeder im Auge haben, der handelt; denn wer nicht bei jedem Ansatz seines Handelns auf den Anfang zurückblickt, Band 1, S. 345hat das Ende nicht vor Augen. Deshalb eben muß eine Verbindung bestehen, ausgehend von der rückwärtsschauenden Erinnerung hinüber zu der vorwärtsschauenden Absicht; denn niemals wird man imstande sein, das Begonnene zu Ende zu führen, wenn einem entfallen ist, was man begonnen hat. Freilich, würden sie glauben, daß das glückselige Leben in dieser Welt grundgelegt und außerhalb der Welt vollendet werde, und würden sie deshalb dem Janus das ist der Welt nur über den Beginn Macht zuschreiben, dann würden sie sicherlich über Janus den Terminus stellen und diesen nicht von den auserlesenen Göttern absondern. Gleichwohl hätte man auch so, wo es sich bei diesen beiden Göttern um die Anfänge und Ausgänge der zeitlichen Dinge handelt, dem Terminus mehr Ehre zuwenden sollen. Denn bei jeglichem Unternehmen ist größer die Freude, wenn es zu Ende geführt wird; jeder Beginn dagegen ist sorgenvoll, bis das Ziel erreicht ist; und wer etwas beginnt, strebt und trachtet vor allem dem Ende zu, wünscht und sehnt es herbei und freut sich über das Begonnene erst, wenn es zu Ende geführt wird.

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
De civitate Dei (CCSL)
Translations of this Work
La cité de dieu Compare
The City of God Compare
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
Commentaries for this Work
The City of God - Translator's Preface

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy