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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput IV: De praecipuo inter Socratis discipulos Platone, qui omnem philosophiam triplici partitione distinxit.

Sed inter discipulos Socratis, non quidem inmerito, excellentissima gloria claruit, qua omnino ceteros obscuraret, Plato. qui cum esset Atheniensis honesto apud suos loco natus et ingenio mirabili longe suos condiscipulos anteiret, parum tamen putans perficiendae philosophiae sufficere se ipsum ac Socraticam disciplinam, quam longe ac late potuit peregrinatus est, quaquauersum eum alicuius nobilitatae scientiae percipiendae fama rapiebat. itaque et in Aegypto didicit quaecumque magna illic habebantur atque docebantur, et inde in eas Italiae partes ueniens, ubi Pythagoreorum fama celebrabatur, quidquid Italicae philosophiae tunc florebat, auditis eminentioribus in ea doctoribus facillime conprehendit. et quia magistrum Socratem singulariter diligebat, eum loquentem faciens fere in omnibus sermonibus suis etiam illa, quae uel ab aliis didicerat, uel ipse quanta potuerat intellegentia uiderat, cum illius lepore et moralibus disputationibus temperauit. itaque cum studium sapientiae in actione et contemplatione uersetur, unde una pars eius actiua, altera contemplatiua dici potest - quarum actiua ad agendam uitam, id est ad mores instituendos pertinet, contemplatiua autem ad conspiciendas naturae causas et sincerissimam ueritatem - : Socrates in actiua excelluisse memoratur; Pythagoras uero magis contemplatiuae, quibus potuit intellegentiae uiribus, institisse. proinde Plato utrumque iungendo philosophiam perfecisse laudatur, quam in tres partes distribuit: unam moralem, quae maxime in actione uersatur; alteram naturalem, quae contemplationi deputata est; tertiam rationalem, qua uerum disterminatur a falso. quae licet utrique, id est actioni et contemplationi, sit necessaria, maxime tamen contemplatio perspectionem sibi uindicat ueritatis. ideo haec tripertitio non est contraria illi distinctioni, qua intellegitur omne studium sapientiae in actione et contemplatione consistere. quid autem in his uel de his singulis partibus Plato senserit, id est, ubi finem omnium actionum, ubi causam omnium naturarum, ubi lumen omnium rationum esse cognouerit uel crediderit, disserendo explicare et longum esse arbitror et temere adfirmandum esse non arbitror. cum enim magistri sui Socratis, quem facit in suis uoluminibus disputantem, notissimum morem dissimulandae scientiae uel opinionis suae seruare adfectat, quia et illi iste mos placuit, factum est ut etiam ipsius Platonis de rebus magnis sententiae non facile perspici possint. ex his tamen, quae apud eum leguntur, siue quae dixit, siue quae ab aliis dicta esse narrauit atque conscripsit, quae sibi placita uiderentur, quaedam commemorari et operi huic inseri oportet a nobis, uel ubi suffragatur religioni uerae, quam fides nostra suscipit ac defendit, uel ubi ei uidetur esse contrarius, quantum ad istam de uno deo et pluribus pertinet quaestionem, propter uitam, quae post mortem futura est, ueraciter beatam. fortassis enim qui Platonem ceteris philosophis gentium longe recteque praelatum acutius atque ueracius intellexisse ac secuti esse fama celebriore laudantur, aliquid tale de deo sentiunt, ut in illo inueniatur et causa subsistendi et ratio intellegendi et ordo uiuendi; quorum trium unum ad naturalem, alterum ad rationalem, tertium ad moralem partem intellegitur pertinere. si enim homo ita creatus est, ut per id, quod in eo praecellit, adtingat illud, quod cuncta praecellit, id est unum uerum optimum deum, sine quo nulla natura subsistit, nulla doctrina instruit, nullus usus expedit: ipse quaeratur, ubi nobis seria sunt omnia; ipse cernatur, ubi nobis certa sunt omnia; ipse diligatur, ubi nobis recta sunt omnia.

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

4. Von Plato, des Sokrates hervorragendstem Schüler, von dem die Einteilung der gesamten Philosophie in drei Teile herrührt.

Den ausgezeichnetsten Ruhm jedoch unter den Schülern des Sokrates gewann — und das mit Recht — Plato, der hiedurch alle anderen in Schatten stellte. Er stammte aus Athen aus einem dort angesehenen Hause und übertraf durch staunenswerte Geistesgaben seine Mitschüler weit, hielt aber gleichwohl seine eigene Geisteskraft und die sokratische Lehre nicht für hinreichend zur Begründung einer vollkommenen Philosophie und machte deshalb die weitesten Reisen überall dahin, wo die lockende Aussicht bestand, irgend ein außergewöhnliches Wissen sich anzueignen. Er lernte also in Ägypten alles, was dort als bedeutend geschätzt und gelehrt wurde; von da begab er sich in jene Gegenden Italiens, wo die Pythagoreer in gefeiertem Rufe standen, hörte die hervorragenderen Lehrer der italischen Philosophie und eignete sich mit größter Leichtigkeit alles an, was Band 1, S. 392in dieser Philosophie damals Treffliches geleistet wurde. Und weil er seinen Meister Sokrates ganz besonders schätzte, so ließ er fast in allen seinen Ausführungen ihn sprechen und durchsetzte auch die von anderen gewonnenen oder durch eigene, angestrengte Forschung erworbenen Erkenntnisse mit des Meisters Witz und Moralweisheit. Das Weisheitsstreben nun dreht sich vornehmlich um Handeln und Betrachten, weshalb man von zwei Teilen der Philosophie sprechen und den einen als den praktischen, den andern als den theoretischen bezeichnen kann (der praktische Teil geht auf die Lebensführung d. i. auf die Durchbildung des sittlichen Verhaltens, der theoretische dagegen auf die Erforschung der Ursachen der Natur und der möglichst vollkommenen Wahrheit); Sokrates soll sich in der praktischen Philosophie ausgezeichnet, Pythagoras dagegen sich vorwiegend mit allen ihm zu Gebote stehenden Geisteskräften auf die theoretische verlegt haben. Und von Plato rühmt man, daß er beide Richtungen verbunden und so die Philosophie vervollkommnet habe, die er in drei Teile zerlegte, einen sittlichen, der sich hauptsächlich mit dem Handeln befaßt, einen natürlichen, der dem Betrachten gewidmet ist, und einen die Vernunftbetätigung betreffenden, durch den das Wahre vom Falschen geschieden wird. Dieser letztere Teil ist allerdings auch für die beiden anderen Aufgaben, das Handeln nämlich und das Betrachten, unentbehrlich, aber in besonderem Maße setzt sich doch das Betrachten die Erkenntnis der Wahrheit zum Ziel. Deshalb ist diese Dreiteilung ganz wohl vereinbar mit jener Gliederung, wonach das gesamte Weisheitsstreben im Handeln und Betrachten besteht. Welche Ansicht nun Plato hinsichtlich eines jeden dieser drei Teile der Philosophie hatte, d. h. worin er das Ziel des Handelns, die Ursache aller Wesen, das Licht alles Erkennens erblickte oder im Glauben erkannte, das auseinanderzusetzen würde meines Erachtens zu weit führen, und darf doch auch wieder nicht aufs Geratewohl lediglich behauptend aufgestellt werden. Da nämlich Plato das allbekannte Verfahren seines Meisters Sokrates, den er in seinen Werken sprechen läßt, zu beobachten und demnach Band 1, S. 393mit seinem Wissen oder seiner Meinung zurückzuhalten liebt, weil eben auch ihm dieses Verfahren zugesagt hat, so gewinnt man in seine Ansichten über wichtige Dinge nicht so leicht einen völlig klaren Einblick. Gleichwohl muß ich manche Stellen aus seinen Werken, sowohl solche, die sein Eigentum sind, als auch solche, die er, selbst beistimmend, anderen in den Mund legt, anführen und in dieses Werk aufnehmen, solche nämlich, wo er sich im Einklang befindet mit der wahren Religion, die unser Glaube übernommen hat und vertritt, aber auch solche, in denen er zu ihr im Gegensatz zu stehen scheint, soweit es Beziehung hat zu der Frage: ob ein Gott oder mehrere Götter im Hinblick auf das wahrhaft glückselige Leben, das nach dem Tode eintreten soll. Vielleicht haben nämlich die, welche als besonders scharfsinnige und wahre Kenner und Nachfolger Platos, der ja mit Recht hoch über alle anderen heidnischen Philosophen gestellt wird, in namhafterem Rufe stehen, über Gott die Ansicht, daß sich in ihm die Ursache des Seins, der Grund des Erkennens und die Richtschnur des Lebens finde; wovon sich das erste auf den natürlichen Teil der Philosophie, das zweite auf den die Vernunft betreffenden, das dritte auf den sittlichen Teil bezieht. Denn wenn der Mensch so erschaffen ist, daß er durch das, was an ihm das Vorzüglichste ist, sich berührt mit dem, was von allem das Vorzüglichste ist, nämlich mit dem einen, wahren und besten Gott, ohne den kein Wesen besteht, kein Wissen erleuchtet und keine Ausübung frommt, nun dann soll man eben ihn suchen, in welchem uns alles wirklich1 ist [Physik]; ihn soll man schauen, in welchem uns alles gewiß ist [Logik]; ihn soll man lieben, in welchem uns alles gut ist [Ethik].


  1. seria, „ernsthaft“, gewählt als Gegensatz zu der witzigen Art des Sokrates und Plato. ↩

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