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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput XXVII: An propter declinationem peccati mors spontanea adpetenda sit.

Restat una causa, de qua dicere coeperam, qua utile putatur ut se quisque interficiat, scilicet ne in peccatum inruat uel blandiente uoluptate uel dolore saeuiente. quam causam si uoluerimus admittere, eo usque progressa perueniet, ut hortandi sint homines tunc se potius interimere, cum lauacro sanctae regenerationis abluti uniuersorum remissionem acceperint peccatorum. tunc enim tempus est cauendi omnia futura peccata, cum sunt omnia deleta praeterita. quod si morte spontanea recte fit, cur non tunc potissimum fit? cur baptizatus sibi quisque parcit? cur liberatum caput tot rursus uitae huius periculis inserit, cum sit facillimae potestatis inlata sibi nece omnia deuitare scriptumque sit: qui amat periculum, incidet in illud? cur ergo amantur tot et tanta pericula uel certe, etiamsi non amantur, suscipiuntur, cum manet in hac uita, cui abscedere licitum est? an uero tam insulsa peruersitas cor euertit et a consideratione ueritatis auertit, ut, si se quisque interimere debet, ne unius captiuantis dominatu conruat in peccatum, uiuendum sibi existimet, ut ipsum perferat mundum per omnes horas tentationibus plenum, et talibus, qualis sub uno domino formidatur, et innumerabilibus ceteris, sine quibus haec uita non ducitur? quid igitur causae est, cur in eis exhortationibus tempora consumamus, quibus baptizatos adloquendo studemus accendere siue ad uirginalem integritatem siue ad continentiam uidualem siue ad ipsam tori coniugalis fidem, cum habeamus meliora et ab omnibus peccandi periculis remota conpendia, ut, quibuscumque post remissionem recentissimam peccatorum adripiendam mortem sibique ingerendam persuadere potuerimus, eos ad dominum saniores purioresque mittamus? porro si, quisquis hoc adgrediendum et suadendum putat, non dico desipit, sed insanit: qua tandem fronte homini dicit: interfice te, ne paruis tuis peccatis adicias grauius, dum uiuis sub domino barbaris moribus inpudico, qui non potest nisi sceleratissime dicere: interfice te peccatis tuis omnibus absolutis, ne rursus talia uel etiam peiora committas, dum uiuis in mundo tot inpuris uoluptatibus inlecebroso, tot nefandis crudelitatibus furioso, tot erroribus et terroribus inimico? hoc quia nefas est dicere, nefas est profecto se occidere. nam si hoc sponte faciendi ulla causa iusta esse posset, procul dubio iustior quam ista non esset. quia uero nec ista est, ergo nulla est.

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

27. Soll man deshalb den Tod anstreben, weil man dadurch der Sünde aus dem Wege geht?

Es bleibt noch ein Grund übrig (ich habe darüber schon einiges gesagt), der es manchen rätlich erscheinen läßt, sich selbst zu töten, nämlich um nicht in eine Sünde zu fallen, sei es im Reize der Lust oder unter dem Wüten des Schmerzes. Wollten wir diesen Grund gelten Band 1, S. 67lassen, so müßte man die Leute anhalten, sich lieber gleich in dem Augenblick zu töten, da sie, durch das Bad der heiligen Wiedergeburt gereinigt, Nachlaß aller Sünden erlangen. Da ist der richtige Moment, allen künftigen Sünden vorzubeugen, wenn alle vergangenen ausgetilgt sind. Wenn zu diesem Ziele der freiwillige Tod das rechte Mittel ist, warum wendet es man nicht vorzugsweise bei dieser Gelegenheit an? Warum üben die Neugetauften Schonung gegen sich? Warum verwickeln sie sich, kaum befreit, wieder in die vielen Gefahren des irdischen Lebens, da es ihnen doch so leicht möglich ist, durch Selbstmord allen zu entgehen, und überdies geschrieben steht: „Wer die Gefahr liebt, wird in ihr umkommen“1? Warum also liebt man diese vielen und großen Gefahren oder nimmt sie doch, wenn man sie auch nicht liebt, auf sich, indem man in diesem Leben ausharrt, während es gestattet ist, davon zu scheiden? Was für eine abgeschmackte Torheit hat das Herz beschlichen und es von der Erkenntnis des wahren Sachverhaltes abgewendet, daß man glaubt, wenn man sich töten müsse, um nicht unter der Gewalt eines einzelnen Feindes in eine Sünde zu fallen, so müsse man sich anderseits am Leben erhalten, um die Welt zu ertragen, die zu jeglicher Stunde Versuchungen in Fülle bereitet, und zwar solche, wie man sie in der Gewalt eines Einzelnen zu fürchten hat, und unzählige andere, ohne die man nun einmal sein Leben nicht fortführen kann? Was brauchen wir da noch die Zeit mit Ermahnungen zu vergeuden, wodurch wir die Neugetauften zu begeistern suchen für die jungfräuliche Unbeflecktheit oder für die Enthaltsamkeit des Witwenstandes oder für die eheliche Treue, wenn wir ein besseres und viel einfacheres Mittel haben, sie von aller Gefahr des Sündigens fernzuhalten, darin nämlich, daß wir alle, die wir nach der eben erlangten Sündenvergebung zu raschem Selbstmord überreden können, in gesünderer und reinerer Verfassung zum Herrn schicken? Wenn nun aber nicht etwa Unverstand, sondern geradezu Wahnsinn dazu gehört, einen solchen Weg für gangbar, diesen Rat für empfehlenswert Band 1, S. 68zu halten, welche Unverfrorenheit ist es dann, einem Menschen zu sagen: „Töte dich, damit du deinen geringen Sünden nicht eine schwerere hinzufügest, wenn du unter einem Herrn lebst, der nach Art der Barbaren der Unkeuschheit fröhnt“, da man doch nur ganz frivoler Weise sagen kann: „Töte dich nach Verzeihung all deiner Sünden, damit du nicht neuerdings solche oder noch schlimmere begehst, wenn du in der Welt fortlebst, die so vielfältig mit unreiner Lust lockt, so vielfältig mit abscheulichen Grausamkeiten dräut, so vielfältig durch Irreführung und Schrecknis sich als Feindin erweist“! Weil es nun Sünde wäre, das zu sagen, so ist es folgerichtig auch Sünde, sich zu töten. Denn könnte es überhaupt einen gerechten Anlaß geben, dies freiwillig zu tun, so wäre gewiß kein Anlaß gerechter als dieser. Da aber nicht einmal er es ist, so gibt es überhaupt keinen.


  1. Eccli. 3, 27. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
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